Ein Ehe- und Justizdrama

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miro76 Avatar

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Lizzie Kitsakis' Ehe steht schwer auf dem Prüfstand. Ihr Mann ist Alkoholiker und hat sich durch Sachbeschädigung schwer verschuldet. Lizzie sah sich gezwungen ihren Job als Staatsanwältin aufzugeben und auf der anderen Seite, bei einer Kanzlei anzuheuern, was wesentlich lukrativer ist.

Sie ist in einige Fälle vertieft, als ein ehemaliger Studienfreund sich aus dem berüchtigten Gefängnis Riekers Island meldet. Er wird beschuldigt seine Frau Amanda erschlagen zu haben, was er vehement bestreitet.

Lizzie glaubt ihm und lässt sich überreden, den Fall zu übernehmen, obwohl Kapitalverbrechen eigentlich nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehören.

Lizzie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und deckt nach und nach die Abgründe der New Yorker High Society auf. Außerdem stößt sie auf schwere Ungereimtheiten in Zach und Amandas Vergangenheit.

Die anfangs klar scheinende Schuldfrage verschwimmt zusehends und als Lizzie ein weiteres Beweisstück entdeckt, kann sie sich nicht mehr sicher sein, ob nicht auch ihr Ehemann in den Fall verstrickt ist.

Die Autorin erzählt uns diese Geschichte aus der Sicht der Anwältin und baut so langsam den Fall auf. Sie lässt uns aber auch an Amandas Leben teilhaben. In wechselnden Kapiteln erfahren wir, was Amanda in ihren letzten fünf Tagen erlebt und gedacht hat. Ihre Geschichte lernen wir aus Tagebuchauszügen kennen, in die sich Lizzie vertieft.

So entwickelt sich Seite um Seite ein immer klareres Bild der Ermordeten, ihrer Familie und ihrer Freunde, die auch den erweiterten Freundeskreis von Lizzie's Mann kreuzen.

Kimberly McCreight bringt hier einige Erzählstränge und Motivationsmöglichkeiten ins Spiel. Hier ist nichts so, wie es anfangs scheint. Gut und Böse verschwimmen. Aber die Autorin hält die Fäden fest in der Hand und so fügt sich alles zu einem spannenden Fall.

Ich bin keine versierte Krimi- oder Thrillerleserin. Ich begebe mich nur selten in dieses Genre, aber dann weiß ich es umso mehr zu schätzen, wenn ich gut unterhalten werden. Wer mehr in diesem Genre liest, dem ist dieses Buch vielleicht nicht blutig genug, oder nicht spannend genug, denn fürchten muss man sich nicht bei der Lektüre. Aber genau das hat mir gefallen. Ich fand auch das Ehedrama interessant und die Fragen, die dadurch aufgeworfen wurden.

Mich hat das Buch ausgesprochen gut unterhalten und ich empfehle es unbeschränkt allen, die Spannung mögen, Unvorhergesehene zu schätzen wissen und auf Blutrünstiges verzichten können!