Langatmig und konfus

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rinoa Avatar

Von

Zach Grayson, ein Studienfreund der New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis, wird verdächtigt, seine Frau Amanda brutal ermordet zu haben. Doch er beteuert seine Unschuld. Und obwohl nicht Lizzies bevorzugtes Rechtsgebiet, übernimmt sie seine Verteidigung.
Je mehr sie jedoch über das Leben von Zach und Amanda in Erfahrung bringt, desto mehr Ungereimtheiten gibt es. Was verschweigt deren Umfeld in ihrem elitären Wohnviertel? Und hat am Ende gar Lizzies Ehemann Sam etwas mit dem Fall zu tun?

Ich habe mich sehr auf „Eine perfekte Ehe“ gefreut, vom Klappentext her schien es ein Thriller genau nach meinem Geschmack zu sein. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Obwohl mir der Sprachstil und auch der Aufbau mit den verschiedenen Perspektiven (Lizzie, Amanda und dazwischen immer Einsprengsel in Form von Gerichtsprotokollen, E-Mails und ähnlichem) wirklich gut gefallen hat, kam bei mir einfach keine Spannung auf.
Stattdessen mühte ich mich bereits zu Beginn durch die Beschreibungen der diversen auftretenden Personen inklusive deren Elternhaus, Kindheit, Jugend (warum?) und fragte mich, ob sich eine New Yorker Anwältin tatsächlich mit „Lizzie hier“ am Telefon meldet (ausschließen möchte ich es nicht, aber es kam mir doch seltsam vor).

Auch hatte ich das Gefühl, die Autorin setzt voraus, dass der Leser sich in New York und seinen Stadtvierteln super auskennen muss und nach der gefühlt hundertsten Erwähnung eines Brownstone-Hauses war dies für mich kurzzeitig das Unwort der Woche.

Das alles hätte mich vielleicht auch gar nicht so sehr gestört, wenn wenigstens die Story spannend oder fesselnd gewesen wäre. Aber die Handlung zog irgendwie einfach an mir vorüber, ohne dass sie mich besonders berührt hätte (dasselbe gilt für die verschiedenen Charaktere) und selbst einige überraschende Wendungen (die es durchaus gab) konnten mich nicht vom Hocker reißen.

Dafür war mir das Geschriebene zu konfus, Handlungsstränge wurden teilweise nicht konsequent (zu Ende) erzählt und auch die „Auflösung“ hat mich nicht überzeugt. Wurde zu Beginn alles noch lang und breit erklärt, ging es am Ende dann Schlag auf Schlag, so als wollte die Autorin jetzt ganz schnell mit dem Buch fertig werden.

Meinen Geschmack hat „Eine perfekte Ehe“ leider nicht getroffen.