Ein mühsamer Neuanfang zu mehr persönlicher Freiheit.
Eine Geschichte über den Lebensweg einer Frau, angefüllt mit vielen Gefühlen und wichtigen, nachklingenden Entscheidungen, aufgereiht in scheinbar wahllos aneinander gereihten, kurzen Kapiteln, wiederholt auf einzelne Episoden ihres Lebens erneut eingehend. Als alleinerziehende Mutter, die sich stets vor allem nach mehr Freiheit sehnt, jedoch keine Veränderungen in ihrer Solitude mag, so stellt sich die Hauptfigur vor. Vieles ist im Umbruch in ihrem Leben. Diese sehr gut nachvollziehbaren Gefühle von Abschied, verlassen zu werden von ihren Zwillingen und dem notwendigen Auszug aus der zu teuren Wohnung stehen im Raum. Die Problematik eines geordneten Neuanfangs trotz Überforderung nicht nur beim Ausmisten all der Erinnerungen kommt nachvollziehbar an. Selbst das sehr intime Thema wie Abtreibung fördert die detaillierte Selbstbefragung hervor. Wichtige Entscheidungen, was zu behalten immer noch wichtig ist und warum, ist nachvollziehbar aufgeführt in einem Schreibstil in der Ich-Form, quasi als schriftlich festgehaltene Gedankengänge, z. B. zum Vergessen, zu diversen Ängsten und vor allem über die neue Freiheit nach dem behüteten Erwachsenwerden der Zwillinge. Insgesamt kommen alle Figuren sympathisch daher, die Probleme allein erziehender, berufstätiger Mütter werden klar einbezogen. Der Buchtitel ist inhaltlich eigentlich ein Widerspruch in sich. Warum wurde er gewählt? Das Cover mit Hund und herbstlichem Laub passt gut zum abschließenden Lebensabschnitt der Hauptfigur. Ein leiser Roman zum Nachempfinden.