Ein ruhiges, melancholisches Buch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ellinorliest Avatar

Von

Als die Zwillinge der namenlosen Ich-Erzählerin beschließen auszuziehen, wird der alleinerziehenden Mutter schnell klar, dass sie sich ihre jetzige Wohnung nicht mehr leisten kann. Sie begibt sich auf die Suche nach einer Alternative und stößt dabei schnell auf Schwierigkeiten: Wohnungen, die sie sich leisten kann, sind ihr zu klein, sie möchte sich aber auch nicht einschränken. In ihrem Leben haben sich zu viele Dinge angesammelt, auf die sie nicht verzichten möchte. Während ihrer Suche lässt sie ihr bisheriges Leben Revue passieren. Sie überlegt, von welchen Dingen sie sich trennen möchte oder muss. Gleichzeitig fällt ihr zu den meisten Gegenständen eine Erinnerung ein. Der ganze Umzug wird für sie dadurch zu einer Lebensbeichte.
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch. Die Gefühle der Mutter, die nun nicht mehr so gebraucht wird wie vorher und die sich neu finden muss, sind sehr gut und einfühlsam dargestellt. Auch die Problematik, sich einschränken zu müssen, ist sehr realitätsnah, vor allem in Verbindung mit dem Problem, dass eine kleinere Wohnung aufgrund der stark gestiegenen Mietpreise oft gar nicht (viel) günstiger ist als die bisherige. Was dies betrifft, konnte ich mich sehr gut in die Ich-Erzählerin hineinversetzen. Andererseits konnte ich ihr zögern hinsichtlich der Werkstatt allerdings nicht ganz verstehen. Natürlich ist diese nicht sonderlich groß, andererseits wäre sie aber eine einfache Lösung des Problems, zumindest übergangsweise.