Eine Frau blickt zurück - und nach vorne

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Die namenlose Protagonistin dieses Romans steht am Scheideweg - nein, es ist nichts Schlimmes, jedenfalls nichts, was nur als negativ wahrgenommen werden kann: sie wird älter. Und ihre Zwillinge - ein Mädchen, ein Junge: Mila und Max genauso. Was Veränderungen mit sich bringt. Unsere Romanheldin - die aus ihrer eigenen Perspektive schreibt, hasst Veränderungen. Und genau die stehen nun in größerem Ausmaß bevor: Mila zieht in Kürze aus, Max sicher auch bald und die Mutter kann die bisherige Familienwohnung nicht halten. Sie will es eigentlich auch gar nicht, wie wir allmählich erfahren.

Oder doch? Unsere Erzählerin ist nämlich alles andere als eine unkomplizierte Person. Wie wir alle, geben wir es doch zu. Denn ihr Wesen lässt sich nur beurteilen weil sie den Leser*innen ihre Sorgen und Nöte mitteilt. Und zwar nicht nur die aktuellen, sondern auch die, die sie früher einmal belasteten - in ihrer Kindheit, in der sie sich als unbeachtete, unauffällige Tochter bzw. Schwester neben vier nur wenig jüngeren strahlend schönen Blondinen war.

Während ihrer Trennung und Scheidung. Und nicht zuletzt beim Verlieren vieler Dinge (und nein, es sind nicht nur Dinge im herkömmlichen Sinne), von denen sie nur einige wieder bekam. Oder ersetzen konnte. Es teilweise - allerdings in eher seltenen Fällen auch gar nicht wollte.

Hier erleben wir vor allem die Abnabelung von den Kindern mit inklusive Aus- und Umzug. Wir folgen der Erzählerin zu ihren Freunden und Verwandten, vor allem aber in ihren Erinnerungen und Befürchtungen.

Eine Frau breitet sich aus - vor ihren Lesern. In vielerlei Hinsicht. Sie legt ihnen quasi ihr Leben vor die Füße, inklusive Informationen, die man sonst nicht preisgibt. Oder nur ganz wenigen.

Hier haben Sie die Möglichkeit, diese zu erfahren - und das ist wirklich sehr, sehr lohnenswert!