Eine Frau in den besten Jahren

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mandel61118 Avatar

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"Der Hund hat schon wieder ins Auto gekotzt." So beginnt der Roman von Doris Knecht; dieser Satz ist symptomatisch für den Rest des Romans. Es geht um alltägliche Dinge, und Dinge, wie sie eine Frau im mittleren Alter erlebt.
Die Ich-Erzählerin ist geschieden und hat zwei gerade so erwachsene Kinder, die sie auf ihrem Weg in die Selbständigkeit begleitet. Es geht um das Empty-Nest-Syndrom – wobei die Protagonistin eigentlich ganz froh ist, als ihre Zwillinge ausziehen und eigene Wege einschlagen. Der rote Faden, der das Buch durchzieht, ist der Umzug von einer zu großen in eine viel kleinere Wohnung.
Die Kapitel sind lose aneinandergereiht, immer wieder kommt, wie oben beschrieben, die Wohnungsfrage auf, dann gibt es viele Kapitel, die von vergangenen Zeiten handeln. Die Kapitel hängen nicht immer zusammen. An manchen Stellen hat mich diese scheinbare Beliebigkeit der Erzählung gestört, dann wieder imponierte mir die Art und Weise, wie die Autorin es schafft, alle angerissenen Themen unter einen Hut zu bekommen.
Insgesamt gesehen lässt mich das Buch etwas ratlos zurück. Einerseits kann ich mich sehr gut mit der Protagonistin und ihrem Lebensalltag identifizieren, andererseits war mir die manchmal doch zu lose Aneinanderreihung der Kapitel nicht mitreißend genug.