Interessante Selbstreflexion

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rainbookworld Avatar

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Doris Knecht hat einen neuen Roman geschrieben. Wuhu. Nachdem der letzte so hochgelobt wurde (muss ich noch lesen), war ich neugierig auf dieses Werk.
Wir haben eine Ich-Erzählerin ohne Namen, deren Kinder ausgezogen sind und irgendwie sich neu erfunden muss um eine Beschäftigung zu haben oder besser gesagt wieder einen Sinn im Leben zu haben. Doch das wäre zu Klischeehaft, darum macht sie eine Liste mit alten Sachen, die sie verloren oder vergessen hat. Es ist eine erstaunliche Selbstreflexion und eine Erinnerung daran wie Erinnerungen uns auch trügen können. Manche Dinge haben wir besser in Erinnerung abgespeichert, als sie tatsächlich auch waren. Wie man am besten altes los lässt zeigt Doris Knecht in diesem Roman. Knecht überspitzt manches etwas und bringt mit viel Humor ein wunderbares Portrait über eine Frau die loslassen muss, aufs Papier. Beim Lesen verspürt man keine Minute Langeweile. Es fühlt sich an, als würde man einer guten Freundin am Telefon zuhören. Es hat etwas vertrautes, in dem ich mich auch als Mann finden kann. Man versteht die Ängste und Sorgen der Hauptperson. Mit dieser Person würde ich gerne mal was trinken gehen. Wie man schon merkt habe ich das Buch einfach gerne gelesen