Interessanter Erzählstil, enttäuschendes Ende

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maulwurf123 Avatar

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„Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ ist das neuste Buch der Autorin Doris Knecht. In seiner Erzählweise erinnert es stark an ein Tagebuch. Aufgrund der Thematik und der Erzählform lässt der 240 Seiten umfassende Roman deutlich autobiographische Züge erkennen.

Zum Inhalt: Die (namenslose) Ich-Erzählerin erzählt von den Ereignissen ihres Lebens. Ihre Zwillingstöchter Mila und Max planen nach der bestandenen Matura auszuziehen. Die Protagonistin berichtet hiervon, der Veränderung in ihrem eigenen Leben. Gegenwärtig muss sie sich verkleinern, ihr altes Leben ausmisten, herausfinden, was davon sie behalten, wer sie in Zukunft sein will. In einer Art Selbstreflexion berichtet sie dem Leser von ihrer eigenen Kindheit, Jugend und dem Erwachsenenalter.

Autorin Doris Knecht hat einen interessanten Erzählstil gewählt. Eindrucksvoll und für den Leser gut nachvollziehbar schreibt sie über die Veränderungen des Lebens. Die Geschichte ist hierbei in kurzen, nur wenige Seiten umfassende Kapitel unterteilt. Ein kontinuierlicher roter Faden zieht sich durch die insgesamt 240 Seiten jedoch nicht. Vielmehr kann der Roman als eine Aneinanderreihung von Gedanken und Erinnerungen (gegenwärtige sowie vergangene) bezeichnet werden.

Insgesamt hat sich die Lektüre als sehr kurzweilig erwiesen. Leider hat sie mich eher enttäuscht zurückgelassen: Mir persönlich hat der rote Faden, ‚der Sinn‘ hinter der Erzählung, gefehlt. Das Ende hat mich weder überzeugt noch die zuvor geschilderten Gedanken/ Erinnerungen zum Abschluss gebracht. Der Zusammenhang von Titel und Romaninhalt hat sich mir bis zur letzten Seite nicht erschlossen.