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Die Kinder ziehen aus, und die Ich-Erzählerin muss sich auf ein Leben allein einstellen. Wer passt auf den Hund auf? Wann wird sie ihre Sprösslinge wiedersehen? Wo soll sie wohnen?
Das Buch beginnt humorvoll, ohne dabei vulgär zu wirken, mit einem kotzenden Hund. Nach dieser Episode und der Schilderung ihrer Lebensumstände, früher und heute, erstellt die Protagonistin tatsächlich die besagte titelgebende „Liste von Dingen, die ich verloren habe“. Ich klebe fleißig Zettelchen ins Buch und erfreue mich der Eloquenz und des Einfallsreichtums der Autorin.
Wir lernen die Kinder kennen, erwachsen und noch in einer Wohnung mit ihrer Mutter lebend. Und dann geht es los mit Beschreibungen von Wohnungen, dem Abwägen von Vor- und Nachteilen, der Einordnung von Preis und Lage. „Wohnungen, Häuser, Arbeitsplätze, Städte, Männer, es ist überall dasselbe. Man könnte sich zu früh und falsch entschieden haben und damit das Bessere, das Passendere, das echte Glück verpasst haben.“ Die Zettelchen werden weniger; ich muss mich aufraffen, überhaupt zum Buch zu greifen.
Es war mein erstes Buch von Doris Knecht, und es bekam schon meine Vorschusslorbeeren überreicht, so überzeugt war ich, dies sei der passende Roman für mich. Der Schreibstil, flüssig und angenehm zu lesen, gefiel mir gut. Was mir fehlte, war eine Entwicklung der Handlung, die immer wieder um das Thema Wohnung kreist. Insofern wurden meine hohen Erwartungen enttäuscht, nicht aber mein Vertrauen, dass es zwischen einem anderen Buch der Autorin und mir doch noch funken könnte.