Wandel

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stricki Avatar

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Woran erinnern wir uns, wenn wir schon 2/3 unseren Lebens gelebt haben, wie fit ist unser Gedächtnis, was erinnern wir "richtig", was haben wir vergessen oder verdrängt? Ohne welche Marotten und lieb gewonnenen Gewohnheiten können wir nicht mehr leben, worauf können wir verzichten? Wie fühlt es sich an, wenn die Ehe gescheitert ist und die Kinder alt genug ist, um auf eigenen Beinen zu stehen, die gemeinsame Wohnung zu groß geworden ist?

Doris Knecht schreibt über eine Frau am Wendepunkt.

Eine Frau mit Existenzsorgen, die nicht ganz berechtigt sind, die aber einfach da sind. Die sich überlegen muss, wie es weitergeht, wenn sie die viel zu große Familienwohnung aufgibt. Es ist eine ganz unspektakuläre Geschichte, die Ihre Leserinnen an vielen Punkten abholt, zum Nachdenken und Nachsinnen anregt und insgesamt ein gutes Gefühl hinterlässt. Mit viel Humor legt sie Listen an, Dinge die sie verloren hat, erzählt sie davon, wie abgerockt die alte Wohnung ist, was sich alles verändert, wenn man älter wird.

Wie ihr zuerst alles über den Kopf zu wachsen scheint, sie die Ärmel dann aber hochkrempelt, ausmistet, Lösungen findet, loslassen kann. Die Zufriedenheit strömt ihr irgendwann aus allen Poren, und das hat etwas sehr Befreiendes, Mutmachendes.

Eine Ode an das Alter, an neue Lebensabschnitte - ist es das was uns Doris Knecht mit dem Buch übermitteln will? Falls ja, hat sie mich damit gut abgeholt.