Was passierte mit Sara?

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annabell95 Avatar

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Das Leben von Gina und ihrer jungen Familie wird auf den Kopf gestellt als ihr Haus abbrennt. Ihre alte Freundin Annie ist aktuell auf Weltreise und bietet ihr an in ihrem wunderschönen, renovierten georgianischen Haus vorrübergehend zu wohnen. Gina nimmt das Angebot dankend an. Kurze Zeit später klingelt es an der Tür. Vor der Tür steht Mary, sie behauptet die Haushälterin zu sein. Annie lobt sie in den höchsten Tönen und Gina stellt das nicht weiter infrage. Doch sie wird das Gefühl nicht los, dass Mary irgendetwas verbirgt. Recht schnell wird Gina von alptraumhaften Erinnerungen heimgesucht, bei denen es sich um Erinnerungen an eine verhängnisvolle Nacht vor vielen Jahren handelt.

Die Handlung wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Größtenteils aus der Ich-Perspektive, die zwischen den Figuren Gina und Mary wechselt. Ergänzt wird es durch Rückblenden in ein geheimnisvolles „Damals“. Diese Struktur sorgt für Abwechslung und Spannung. Erst nach und nach setzen sich die Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen. Durch die Ich-Perspektive erlebt man beim Lesen nochmal mehr die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptprotagonistinnen.

Die Protagonistin Gina ist eine gestresste Mutter mit Baby und Kleinkind, die übervorsichtig agiert, sich ständig Sorgen macht und in manchen Momenten fast naiv wirkt. Stellenweise fand ich das nervig und anstrengend. Es hat sie nicht unbedingt sympathisch gemacht und ich hatte Schwierigkeiten mich gut in sie hineinzuversetzen. Einige ihrer Entscheidungen fand ich außerdem schwer nachvollziehbar.

Gut gemacht waren die unerwarteten Wendungen und gelungenen Twists, die mich immer wieder überrascht haben. Beim Lesen kontnte man gut mitgerätseln, wer welche Geheimnisse verbirgt, und wurde dabei immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Allerdings wirkte die Auflösung am Ende etwas zu konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und das Setting mit dem georgianischen Haus bzw. allgemein in der Kleinstadt an der Küste Englands wurde atmosphärisch gut eingefangen.

Mein Fazit:
Insgesamt fand ich es einen soliden Thriller, der mit Spannung und Perspektivwechseln überzeugt, auch wenn er in der Figurenzeichnung und im Finale noch Luft nach oben hat. Man kann das Buch gut lesen, würde aber auch nichts verpassen, wenn man es nicht liest.