Dieses Buch macht mich wütend beim Lesen

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honeymilky Avatar

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Selten ist mir eine Rezension so schwer gefallen.
Das Buch ließ sich schlecht lesen oder besser gesagt schwer halten beim Lesen, weil es so eng gebunden ist.
Die vielen Fehler im Buch haben mich sehr gestört und sind mir extrem aufgefallen, ganze Wörter waren falsch (z. B. "...dass alle Söhne ein Medikament spielten...", gemeint ist Instrument). Wie kann so etwas passieren, liest niemand das Buch Korrektur?
Inhaltlich war ich schockiert über die Zustände innerhalb der Familie. Die Söhne der Familie haben in ihrer Kindheit und Jugend in Angst und Schrecken vor dem unberechenbaren Vater gelebt. Nie wussten sie, was ihnen drohte, mal reagierte er mit unerwarteter Milde, dann wieder mit körperlichen Strafen und Demütigungen. Die schulische Leistungen standen über allem.
Und auch die Mutter war kein Halt für die Kinder. Sie war gefangen in extremer Angst vor dem Teufel und der Hölle und ihren permanenten Missionierungssversuchen ihrer ach so gottlosen Söhne. Nie hat sie sich vor ihre Kinder gestellt, wenn der Vater diese züchtigte.
Was macht das mit einem Kind, wenn man eigentlich nur Anerkennung möchte, aber das Gefühl hat nie genug zu sein?
Das Alles macht mich so wütend beim Lesen.
Im Buch versucht der Autor auch Rechtfertigungen für das Verhalten seiner Eltern zu finden. Am Ende macht er sogar seinen Frieden mit beiden Elternteilen. In anderen Familien sei es ja ähnlich und auch nicht alles gut. Diese Relativierung bleibt für mich unverständlich. Z.B. vergibt er dem Vater alle seine Missetaten, weil dieser ihm eine große Summe Geld leiht und quasi "den A... rettet". Irgendwie befremdlich. Aber zum Thema Geld hat der Autor scheinbar eh ein etwas komisches Verhältnis. Zu guten Zeiten als Drehbuchautor ist von großen Geldeinnahmen die Rede, nur um am Ende zu bedauern, dass er mittlerweile nur sehr wenig verdient und im Alter kaum über die Runden kommen wird. Da ist dann ja doch einiges schiefgegangen. Auch von Sexsucht und Alkoholismus ist zwischendurch die Rede, ohne dass dabei in die Tiefe gegangen wird, was diese Themen betrifft.
Mir hat die Aneinanderreihung von Episoden aus dem Leben des Autors nicht besonders gut gefallen. Der Teil mit der Mutter, wo es hauptsächlich um ihren religiösen Fanatismus ging, langeweilte mich sogar.
Muss man nicht unbedingt gelesen haben.