Schein und Sein

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gustav Avatar

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Ein tiefgründiges, beachtliches Werk über Sein und Schein einer sogenannten Vorzeigefamilie. Ein gebildeter Vater mit Doktorentitel und eine gottesfürchtige ergebene Ehefrau und Mutter. Dazu kommen natürlich drei wunderbare Söhne, pflegeleicht und gehorsam. Von Außen betrachtet eine absolute Bilderbuchfamilie der 1960er Jahre- Wohlstand, Familie, Glück.
Doch hinter den Kulissen, hinter geschlossenen Türen ist das Familienleben gepräft von extremem Leistungsdruck, Gefühlkälte und Demütigungen. Elterliche Liebe ist gleichzusetzen mit elterlicher Härte und Gewalt durch den Vater. Kinder und Ehefrau leiden unter der Aggressivität des Vaters, den Erniedrigungen und der Gewalt. Die Mutter ist hilflos und schaut weg anstatt sich für die Kinder einzusetzen.
Diese Biografie eines Mannes, der in einer sehr bedrückenden und gewaltsamen Kindheit groß geworden ist hat mich sehr bewegt und mitgenommen. Ich bewundere den Autor sehr um die Fäähigkeit, seinen Erlebnissse so klar reflektieren zu niederschreiben zu können.
Eine ganz klare Leseempfehlung.