Fesselnder historischer Roman

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Schon die ersten Seiten von Claire Deyas historischem Roman haben mich unmittelbar in die bewegende und sehr vielversprechende Geschichte hineingezogen.
Deya versteht es, ein bedrückendes Kapitel der Geschichte mit großer Sensibilität und erzählerischer Kraft zu beleuchten.
Der Schreibstil wirkt trotz der schweren Thematik erstaunlich leicht und ist sehr poetisch. Die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei sich die Schicksale von Vincent, Fabien und Lukas nach und nach miteinander verflechten.
Gelungen fängt Deya die besondere Stimmung und dunklen Schatten jener Zeit im Ausnahmezustand ein. Leid und Verluste, Unsicherheit und existenzielle Not bilden einen faszinierenden Kontrast zur Schönheit der Côte d’Azur.
In der Leseprobe steht die Figur Vincent im Mittelpunkt: Seine tiefe Sehnsucht nach seiner großen Liebe Ariane, die er unbedingt wiederfinden will, seine Einsamkeit und innere Zerrissenheit lasten schwer auf ihm.
Seine Gedanken und sein Innenleben werden so lebendig geschildert, dass man sich sehr gut in ihn hineinversetzen kann.
Dass er sich sogar den gefährlichen Minenräumern anschließt, um sie zu suchen, zeigt seine große Entschlossenheit.
Die dichte Atmosphäre, die vielschichtigen Figuren und die poetische Sprache machen Lust darauf, weiterzulesen und zu erfahren, ob Vincent Ariane wiederfindet.
Neugierig bin ich auch auf die Schicksale der beiden anderen Figuren …