Ein emotionaler Roman über Nachkriegszeit und Neuanfang

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Claire Deyas Roman „Eine Welt nur für uns“ nimmt den Leser mit nach Hyères an die Côte d’Azur im Jahr 1945 – eine Zeit, in der der Krieg zwar vorbei ist, die Spuren aber noch überall zu sehen und zu spüren sind. Vincent, gerade erst aus deutscher Kriegsgefangenschaft zurück, macht sich auf die Suche nach Ariane, der Frau, die ihm während all der Jahre im Herzen geblieben ist. Doch Ariane ist seit zwei Jahren verschwunden – zuletzt wurde sie bei den deutschen Besatzern gesehen.

Deyas Schreibstil ist angenehm und flüssig – man kommt gut in die Geschichte rein und bleibt auch gerne dabei. Sie schafft es, viel Gefühl in die Geschichte zu legen. Besonders stark fand ich die Darstellung der inneren Konflikte der Figuren – alle sind traumatisiert und verarbeiten diese auf ihre Art.

Vincents Suche nach Ariane konnte mich nicht ganz so mitnehmen, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem fand ich es spannend, ihn nicht nur bei seiner Suche zu begleiten, sondern auch bei seinem Versuch, in einer völlig veränderten Welt wieder Fuß zu fassen. Die großen Fragen nach Liebe, Identität und Vergebung schwingen immer mit.

Insgesamt ein ruhiger, nachdenklicher Roman mit starker Atmosphäre und viel Gefühl – für mich klare 4 Sterne.