Eine gefährliche Aufgabe

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leseratte1310 Avatar

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Kurz vor Ende des Krieges ist der Strand der Côte d’Azur voller Mienen, die weggeräumt werden müssen. Diese Arbeit wird von Freiwilligen und Kriegsgefangenen mit wenig geeigneten Mitteln übernommen. Die Arbeit ist lebensgefährlich. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Dazu muss aber erst das Misstrauen und der Hass überwunden werden.
Vincent, ein Überlebender aus deutscher Kriegsgefangenschaft, ist auf der Suche nach seiner großen Liebe Ariane, die verschollen ist. Der Résistance-Kämpfer Fabien hasst die Deutschen. Dann ist da noch die Jüdin Saskia, die aufgrund von Denunziation ihre gesamte Familie verloren hat und bei ihrer Rückkehr fremde Menschen in ihrem Elternhaus vorfindet.
Sie haben überlebt, aber sie haben noch die Bilder vom Krieg in ihren Köpfen und kämpfen mit den Erinnerungen, Verlusten und Schuldgefühlen. Es gelingt ihnen nicht, nach vorne zu schauen und an eine Zukunft zu denken. Die Protagonisten haben Ängste und trauen niemandem und vor allem wollen sie vergessen. Doch die Gefahr, in der sie ständig schweben, bringt sie mit der Zeit langsam näher zusammen.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist packend. Auch das Nachwort ist informativ und interessant.
Die Autorin Claire Deya erzählt glaubwürdig und eindringlich, über die schwierige Zeit und die Nöte und Verletzungen der traumatisierten Menschen, ganz gleich wo sie herkommen und was ihnen widerfahren ist. Es ist nicht leicht nach alldem sich dem anderen anzunähern.
Dieser berührende Roman ist interessant und macht einen nachdenklich.