Gutes Thema, zäher Start, aber es wird besser

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honeymilky Avatar

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Ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Wie der Originaltitel schon sagt, geht es um die Tage nach dem Zweiten Weltkrieg. Genauer gesagt ist im Frühjahr 1945 der Krieg fast vorbei und im befreiten Süden von Frankreich beginnt die Regierung mit der Räumung der Millionen von Minen, die die gesamte Küste bedecken. Diese werden von einer Gruppe von Männern und einigen deutschen Kriegsgefangenen weggeräumt. Diese Männer werden Minenräumer genannt. Warum wird man Minenräumer? Jeder hat seinen eigenen Grund. An einem Strand in der Nähe von Marseille leitet Fabien sein Team von Minenräumexperten. Fabien bringt sein Leben in Gefahr, um nicht an seine vermisste Frau denken zu müssen. Vincent sucht ebenfalls nach einer Frau und engagiert sich als Bombenentschärfungsexperte, um Hinweise auf ihr Verschwinden zu finden und gleichzeitig seine wahre Identität zu verbergen. Lukas, ein deutscher Gefangener, hat keine andere Wahl, als dort zu sein. Außerdem gibt es noch Saskia, die versucht nach ihrer Entlassung aus dem KZ Birkenau einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Vier Menschen, traumatisiert durch einen Konflikt, den keiner von ihnen wollte und der nicht zu enden scheint.
Die Geschichte begann langsam und trocken und ich hatte Schwierigkeiten, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Auch wenn ich das Thema der Minenräumer interessant fand, da es mir bisher unbekannt gewesen ist. Ich habe mich gefragt, wohin die Geschichte wohl führen würde.
Später im Buch gab es dann jedoch eine Wendung und es ist, als ob die Charaktere von diesem Moment an ihren Platz in der Geschichte finden und wirklich zum Leben erwachen konnten. Man lernte sie besser kennen und die Erzählung begann mich zu berühren.
Auf diese Weise veranschaulicht Deya auf wunderbare Weise, dass jeder Mensch ein Mensch ist, egal, was im Krieg passiert ist oder auf welcher Seite man gekämpft hat. Es war schön zu lesen, wie die Bindung zwischen den Minenräumern entsteht.
Es ist ein Buch, bei dem ich am Anfang eine Weile gebraucht habe, um es gerne weiterzulesen, aber nach einem bestimmten Ereignis scheint die Geschichte aufzublühen. Ich habe das Ende nicht kommen sehen, es war ganz anders als erwartet, aber es bietet einen guten Abschluss. Ich gebe 4 Sterne (3.5 wäre mir lieber gewesen), weil ich denke, dass das Thema Potenzial hat und Claire Deya zudem eine treffende Recherche zum Thema Minenräumung in der Region Hyères durchgeführt hat. Gestört hat mich, dass an manchen Stellen Wörter fehlen (z.B. S. 27 "...und um (zu) zeigen...").