Chaotische Weihnacht

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kiwi_kind Avatar

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Dies war mein erstes Weihnachtsbuch in diesem Jahr und leider entsprach es nicht ganz dem, was ich erwartet hatte. Mag sein, dass ich noch nicht in Weihnachtsstimmung bin, denn es ist ja auch erste Ende Oktober aber bei mir konnte sich während des Lesens einfach keine heimelige Stimmung einstellen. Viel zu chaotisch und viel zu nervig war die Protagonistin die einfach nur selbst Schuld an ihrer wundersamen Weihnachtsreise ist.

Anna feiert seit Jahren nicht mehr gerne Weihnachten und so zieht es vor Jahr für Jahr in die Sonne zu entfliehen und die Feiertage ausfallen zulassen, doch dieses Jahr hat ihr kleiner Bruder den sehnlichen Wunsch, dass Anna zu Weihnachten nach Hause kommt. Kurzerhand sagt sie ja und so beginnt für sie die schlimmste Reise ihres Lebens.
Es fängt schon damit an, dass Anna sich vor ihrer Abreise nach Hause viel zu viel vornimmt, schaut sie doch kurz vorher noch bei der alten Dame rein die sie seit einiger Zeit betreut um ihr ein Weihnachtsgeschenk zu überreichen, danach geht es weiter zu ihrer besten Freundin Paula und von da soll es dann nach Hause gehen.
Das Chaos geht los nachdem sie die Wohnung ihrer Freundin Paula verlassen hat, sie steigt in den Zug und schläft prompt ein, aufwachen tut sie 200km von Berlin entfernt in Binz, sie sucht Hilfe bei einem Haus und klingelt einfach dort und hat das Glück von einem Schneepflugfahrer ein Stück mitgenommen zu werden, doch dieser fährt natürlich nicht bis nach Berlin, wenig später sitzt sie bei einem jungen Mann im Auto der sie nach Berlin mitnehmen will, doch dessen Auto verreckt auf der Autobahn, auf einer Raststätte versucht sie die Zeit zu überbrücken und eine weitere Mitfahrgelegenheit zu bekommen, dort lernt sie drei ältere Damen aus dem Altersheim kennen, die auf einer Kaffeefahrt vom Bus dort vergessen wurden. Nach ein paar Irish Coffee schläft sie ein und erwacht erst 6 stunden später, sie findet eine Mitfahrgelegenheit bei Jaroslav einem LKW Fahrer, aber dieser wird kurz nach Fahrantritt von der Polizei gestoppt und zu einer Ruhepause verdonnert. Von den Polizisten wird Anna dann mit zurück nach Ludwigslust genommen, am dortigen Bahnhof verpasst sie ihren Zug weil sie auf der Toilette rumtrödelt und die Bahnhofsuhr falsch geht.
Und weil sie keine Lust hat 3 stunden auf den nächsten Zug zu warten, steigt sie bei einer Gruppe Studenten in einen alten VW Bus, die auch nach Berlin wollen. Doch bis auf den Fahrer sind alle total zugedröhnt vom kiffen, geschafft von den Strapazen der Fahrt oder vom passiv kiffen benebelt erlangt sie die Erkenntnis, warum sie Weihnachten eigentlich so hasst und stellt fest, dass sie immer dem falschen Menschen die Schuld daran gegeben hat und nimmt sich vor sich zu bessern.
Nach ein paar nicht nennenswerten kleinen Pannen gelangt sie schlussendlich doch zu ihrer Familie, die schon furchtbar in Sorge waren und sogar eine Vermisstenanzeige geschaltet haben, denn Anna konnte sich nicht melden, weil ihr Handy den Geist aufgegeben hat und sie die Nummer ihrer Mutter nicht auswendig konnte.
Letzendlich aber verbringt Anna einen schönen Weihnachtsabend mit ihrem Bruder, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater.

Für mich war das ganze einfach etwas zu viel des guten, zu viele Zufälle und zu viele Missgeschicke die sich hätten vermeiden lassen wenn die Protagonistin nicht so doof gewesen wäre.
Das Ende wurde für meinen Geschmack viel zu kurz gehalten denn nach dem ganzen Stress den Anna auf der Fahrt hatte und den Weihnachtshass den sie die ganze Zeit ausstrahlt, fehlt am Ende die Wärme von Weihnachten, das schöne Happyend was Weihnachtsgeschichten für mich einfach haben müssen.
Klar ein Happyend gab es wohl aber außer, dass Anna letzendlich sagt, dass Weihnachten gar nich so schrecklich war, kommt da nichts mehr und man fragt sich wozu das ganze wenn am Ende nicht das Herz warm wird.