Eine wundersame Weihnachtsreise

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lesemaus01 Avatar

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Klappentext:
Eigentlich kann Anna Weihnachten nicht ausstehen. Doch in diesem Jahr will sie mit der Familie feiern. Und so setzt sie sich in den Zug nach Berlin. Was folgt, ist ein unvorhergesehener Roadtrip der verschneiten Art: Nichts geht mehr, Anna muss sich mit Schneepflug und per Anhalter durchschlagen, und überall läuft in Dauerschleife „Last Christmas“. Auf ihrer Odyssee begegnet sie aufmüpfigen alten Damen, einem lebensklugen LKW-Fahrer und einem Haufen Hippies. Doch so unterschiedlich diese Menschen auch sind, sie alle verbindet an diesem Tag das eine: Es ist Weihnachten.

Meine Meinung:
„Bestsellerautorin Corina Bomann erzählt eine zauberhafte Geschichte, die die Magie des Weihnachtsabends auf wunderbare Weise einfängt.“ Dieser Satz steht hinten auf dem Buch drauf, und was mir dazu einfällt: Er trifft es auf den Punkt!
Das Buch beinhaltet alle Emotionen, die Weihnachten aufkommen können: Ob negative oder positive Erinnerungen an diesen Tagen hängen, ob sich Betrübnis oder Freude in einem Menschen in Hinblick auf Weihnachten entwickeln... All diese Elemente erfasst die Autorin mit gefühlsintensiven Worten, und bereitet dem Leser ein wundervolles Lesevergnügen.

Sie schafft es, den Leser voll und ganz in die Geschichte hinein zu saugen, um das Schneeabenteuer gemeinsam mit Anna zu erleben. Ein leichter und flüssiger Schreibstil erleichtern das Lesen und die immer wieder neuen Steine, die Anna in den Weg gelegt werden, sorgen dafür, dass man immer weiter lesen möchte und das Buch nicht zur Seite legen mag.
Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, da es mich so berührt und gefesselt hat!

Anna als Protagonistin, die von ihrer besten Freundin liebevoll „Grinch“ genannt wird, ist mit all ihren Macken und Problemen eine sehr realitätsnahe Person, die mir auf Anhieb sehr sympathisch war, und mit der ich gern ihre Geschichte erlebt habe.
Wie viele andere Menschen kann sie zu Beginn dieses Buches Weihnachten absolut nicht leiden. Sie versteht nicht, wieso jeder von friedvollen Tagen spricht, wenn sich doch jeder im Geschenkekaufrausch mit den Ellenbogen den besten Weg erarbeitet und dabei noch grimmige Grimassen an seine Mitmenschen verteilt.
Dennoch flieht sie dieses Jahr nicht in den warmen Strandurlaub wie gewöhnlich, sondern fährt ihrem Bruder zuliebe zu ihrer Familie nach Berlin. Zumindest hat sie das vor, aber dass das gar nicht so einfach wird, wie sie sich das vorgestellt hat, wird ihr schnell bewusst, als sie mit dem Zug an der Ostsee landet....

An dieser Stelle sollen ein paar Worte zur Aufmachung dieses Buches nicht fehlen.
Denn die Covergestaltung spiegelt den Inhalt des Buches sehr gut wieder. Trotz allem Chaos, das Anna zu Füßen geworfen wird, herrscht immer ein gewisser Frieden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Die weite Schneelandschaft, die Frau mit dem Koffer in der Hand, allein auf dem Weg nach... ja, wohin eigentlich? Fasst die Geschichte sehr schön zusammen.

Corina Bomann schafft eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte, in der es mal nicht um Liebe und den richtigen Partner geht, sondern um eine Reise zur Familie und gleichzeitig eine Reise zu sich selbst. Denn all die Fragen, die sich Anna auf ihrem Roadtrip stellen, sorgen dafür, dass sie zu sich selbst findet und sich und ihre Gefühle reflektiert. Und schon ist Weihnachten gar nicht mehr so grässlich, wie sie immer dachte....

Dieses Buch ist eine Empfehlung für all diejenigen, die eine Geschichte zur Weihnachtszeit lesen wollen, in der es im Vordergrund nicht um Liebe geht, sondern um ein Abenteuer, das nicht zu Ende zu gehen scheint. Jeder der am heiligen Abend Zeit findet, in der er nicht weiß, was er tun soll (die Gans ist im Ofen, oder die Verwandtschaft steckt im Stau) sollte sich dieses bezaubernde Buch schnappen und es lesen!