Last Christmas, I gave you my heart

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dicketilla Avatar

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Schon wenn Anna dieses Lied hört sträuben sich ihr die Nackenhaare.
Anna, eine 22 jährige Literaturstudentin, flieht vor allem, was mit Weihnachten in Verbindung steht, was ihr schon den Spitznamen Grinch von ihrer Freundin Paula eingebracht hat.
Zu allem Unglück fordert ihr Professor eine Wintergeschichte, angelehnt an Shakespeares Stück, zu schreiben, aus dem eigenem Leben. Zweimal wöchentlich ist sie bei der 85 jährigen Frau Hallmann, die ihr fast wie eine Großmutter geworden ist, die sie nie hatte. Trotz der oft lieblosen Geschenke ihrer Kinder und Enkel fährt sie jedes Jahr über Weihnacht zu ihnen, da es ihre Familie ist, die sie liebt.
Anna vermisst das Gefühl von Familie, ging es ihr verloren, als ihr Vater sie verließ, die Mutter einen neuen Mann fand, den sie nicht akzeptieren kann. Nur ihr fast 10 jähriger Bruder Jonathan lag ihr am Herzen. So gibt sie seinem Wunsch nach und reist diesmal nicht in die Sonne, sondern fährt zu ihrer Familie nach Berlin.
Vor der Abreise besucht sie noch die alte Frau Hallmann und bekommt von ihr ein altes Märchenbuch, aus dem Jahr 1895, geschenkt. Auch einen Abstecher bei ihrer Freundin Paula in Halle plant sie ein.
Im Zug nach Berlin versinkt sie in einen tiefen Schlaf und wird später vom Zugführer geweckt. Nur ist sie nicht in Berlin, sondern der Endstation, dem Ostseebad Binz, gelandet. Zu allem Unglück hat ihr Handy kein Netz, und der Akku verabschiedet sich auch bald, so kann sie die dort gespeicherte Nummer ihrer Mutter nicht mehr finden, hinzu kommt noch ein heftiger Schneesturm.
Ein freundlicher Mann vom Winterdienst nimmt sie erstmal mit zu sich, und organisiert eine Mitfahrgelegenheit .Und dann hört sie wieder “Las Christmas, I gave you my heart…” und das Pech nimmt seinen Lauf, und es sollte noch lange dauern, bis sie ihren Bruder im Arm halten konnte.

Eine leichte Weihnachtsgeschichte, die eine junge Frau zeigt, die verloren scheint und vom Pech verfolgt wird, am Ende aber um Erfahrungen und einer Einsicht reicher. Meiner Meinung nach etwas zuviel Pech, was Anna da widerfährt. Erfrischend fand ich das Trio der drei alten Damen, die von ihrer Reisegruppe vergessen wurden, und eine tolle Möglichkeit auf ein Abenteuer darin sahen.
Dennoch eine Lesereise, die die Stimmung zur Weihnachtzeit etwas zu untermalen weiß.