Zum Lesen die Hölle

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philipp.elph Avatar

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Josh Bazell: Einmal durch die Hölle und zurück

 

Heute ist sein Name Dr.Lionel Azimuth, vor einiger Zeit war er als Auftragskiller für die New Yorker Mafia unter dem Namen Pietro bekannt. Er wollte damals gegen seinen Auftraggeber aussagen, seitdem ist er im Zeugenschutzprogramm und inzwischen als Arzt tätig. Allein der Lebenslauf ist einen Thriller wert (Josh Bazell: Schneller als der Tod). In diesem neuen Roman wird Pietro, der gerade noch als Arzt auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitete, von einem der reichsten Männer der Welt, genannt Rec Bill, angeheuert und auf eine eigenartige Expedition geschickt. Zusammen mit der Patäontologin Violet Hurst, Angestellte von Rec Bill, soll er herausfinden, ob diese Expedition und somit das Ungeheuer im White Lake im Bundesstaat Minnesota ein Schwindel ist, bei dem der Veranstalter reiche Leute abzocken wollen.

Ein recht verwirrende Story beginnt. Lionel erfährt dabei, was es mit der Geschichte des Seeungeheuers auf sich hat, nicht ohne zwischendurch einige Male in kritische Situationen zu kommen. Als ehemaliger Auftragskiller ist er vertrackte, bleihaltige Erlebnisse gewohnt und kann sich, wer hätte Zweifel daran, aus der jeweiligen Affäre ziehen. Der Auftrag Rec Bills war jedoch ganz anderer Natur, nur davon wusste Lionel nichts...........

Eine wirre Handlung, in flotter Sprache erzählt – lässt man sich von den zahlreichen, nervigen und zumeist unnützen Fußnoten nicht ablenken. Über weite Strecke fehlt dabei die Spannung. Der Leser kann spekulieren, ob es nun ein Ungeheuer im See gibt und wer für die Tode im Zusammenhang mit der Geschichte davon in Zusammenhang steht. Einige Passagen habe ich nicht verstanden, auch nach „Aufklärung“ der Zusammenhänge nicht.

Diese Auflösung geschieht in einem Gespräch zwischen Rec Bill und Lionel am Schluss des Romans, an dem endlich der wahre Grund für die Verpflichtung Lionels ans Tageslicht kommt. So lege ich das Buch ratlos und ein wenig verärgert beiseite und lese auch nicht den 150-seitigen Anhang, von dem ich nicht weiß, wozu er da ist. Zur Ergänzung der Fußnoten vielleicht – überflüssig.

So begeistert ich über Bazells ersten Roman in deutscher Sprache war, so enttäuscht bin ich nach dem Lesen dieses Werkes.

 

Philipp Elph