immer wieder ....... das gleiche

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bücherkarin Avatar

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Conny, alleinerziehende Mutter von 2 Kindern hat ihren Lehrerberuf und damit ein sicheres Einkommen aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Unter dem Pseudonym Cecil Elliot hat sie bereits drei erotische Romane verfaßt, die alle Bestseller sind. Dabei hat ihr Verleger einen Trick angewandt und der begeisterten weiblichen Leserschar einen attraktiven jungen Mann als Cecil Elliot präsentiert. Dieser - im wahren Leben Christian Meyer - ist mittlerweile Connys große Liebe geworden.
Aber Conny möchte nun unter ihrem eigenen Namen veröffentlichen und dabei gleichzeitig das Genre wechseln. Den vorgelegten Thriller findet ihre erfahrene Lektorin zwar nicht schlecht, aber als Debütroman fehlt im der Pep. Aber Conny hat schon eine neue Idee, ein Thriller, der in der virtuellen Welt, dem Second Life angesiedelt ist. Hierzu muß sie natürlich Recherchen anstellen, also auch selbst einmal in das Second Life eintauchen. Dort sammelt sie einige interessante, auch erotische Erfahrungen und es fällt ihr teilweise schwer, das Second Life nicht mit dem realen Leben zu vermischen.

Daneben läuft ihr Leben ganz unspektakulär weiter. Ihre Freundinnen von der "Selbsthilfegruppe" haben die üblichen Probleme mit ihren Partnern, werden schwanger und bekommen Kinder, Connys Kinder benehmen sich wie ganz normale Kinder in diesem Alter und ihre Eltern wie normale Großeltern.
Connys Verhältnis zu Christian steht vor einer Bewährungsprobe, als der eine Stelle an der Uni Münster erhält, aber Conny macht m.E. ein viel zu großes Problem daraus - heutzutage leben doch viele Familien nur in einer Wochenendbeziehung. Ständig schwankt Conny zwischen großer Liebe und großem Mißtrauen - und das immer wieder.

Das Cover zeigt unaufgeregte häusliche Gemütlichkeit und entspricht damit dem Inhalt des Romans.

meine Einschätzung

drücken wohl Christians Worte am besten aus "Frauen - ihr seid nur zufrieden wenn ihr unglücklich seid!"
Die Protagonistin und ihre Freundinnen haben einen guten Job, leben in befriedigenden Partnerschaften, haben keine Geldsorgen, sie und die Kinder sind gesund - eigentlich haben sie keine schwerwiegenden Problemen ( denn selbst das Schreiben erledigt sich mehr oder weniger ohne große Probleme - zumindest wird das im Roman so dargestellt). Also schaffen sie sich Probleme, über ihre Fitness, ihre Attraktivität, eventuell vorhandene überflüssige Pfunde und Conny quält sich immer wieder mit ihreer Eifersucht und ihrem unbedingten Hang zur Ehrlichkeit.
In meinen Augen fehlt es dem Roman an Substanz, ca. auf Seite 300 habe ich mich entnervt gefragt: wann passiert denn nun endlich mal was?

Dabei ist der Schreibstil durchaus flüssig und humorvoll und ich kann mir vorstellen, dass dieser Roman viele Anhängerinnen finden wird, aber mein Ding sind diese Art "Hausfrauenromane" einfach nicht, sie sind mir zu seicht, ich kann mich mit den Charakteren nicht identifizieren, deren Probleme sehe ich nicht als solche an. Natürlich möchte auch ich gern fit, attraktiv, schlank sein und einen liebevollen treuen Partner haben - aber muß man über diese eigentlich selbstverständlichen Wünsche unbedingt einen Roman schreiben?