Eins wollt ich dir noch sagen - berührend bis zum Schluss

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Von

Louisa Young – Eins wollt ich Dir noch sagen

 

_Erster Weltkrieg. Der junge Riley meldet sich freiwillig an die Front. Er findet sich wieder im Wahnsinn des Krieges. Nur die Briefe seiner großen Liebe Nadine halten ihn am Leben. Dann wird Riley schwer verwundet und löst unter einem Vorwand die Verlobung. Nadine am Boden zerstört, lässt sich als Lazarettschwester nach Frankreich versetzen und hofft, Riley dort zu vergessen. Es gelingt ihr nicht ..._

 

Nadine Waveneys und Riley Purefoy treffen sich in den Kensington Gardens, als Nadine’s Vetter Riley mit einem verirrten Schneeball in den Round Pound befördert. Nadine’s Familie beginnt den auf den ersten Blick intelligenten Jungen zu fördern und eröffnet ihm Eintritt in eine Welt, die Riley aufgrund seines Geburtshauses verwehrt bleiben würde.

 

Ihr Standesunterschied ist Nadine und Riley lange nicht bewusst, erst als sich die ersten zarten Gefühle regen und Nadine’s Mutter den Kontakt unterbindet, werden sie sich sowohl ihrer Zuneigung zueinander als auch der scheinbaren Unmöglichkeit ihrer Beziehung bewusst.

 

Zeitgleich bricht in Europa der erste Weltkrieg aus. Riley wurde durch das Zusammentreffen mit Nadine’s Familie das seltene Glück zuteil eine gute Schulbildung zu erhalten. Noch bevor er sich genau überlegt, was er mit der gewonnen Bildung anfangen könnte, entscheidet er sich spontan für den Krieg.

 

Nadine und Riley schreiben sich. Erst zögerlich, dann voller Liebe und Verständnis füreinander. Sie treffen sich in London als Riley Heimaturlaub hat und versichern sich ihre Gefühle füreinander. Es scheint klar, dass sie nach dem Krieg, den Standesunterschieden zum Trotz zusammen bleiben möchten.

 

Doch dem Krieg kann scheinbar niemand entrinnen. Riley wird schwer verwundet und die Beziehung auf eine vielleicht unüberwindbare Probe gestellt.

 

Ein Buch das recht leichtfüßig begann, nimmt alsbald eine recht dramatische Wendung, die einerseits das Weiterlesen beinahe unmöglich macht und es andererseits auch unmöglich macht, das Buch weg zu legen.

 

Erzählt wird in zwei Hauptsträngen, dabei geht es um die Entwicklung zwischen Nadine und Riley, sowie das Ehepaar Julia und Peter Locke, deren Schicksale alsbald unauflöslich miteinander verknüpft werden.

 

Ich habe Stunden um Stunden gelesen und dabei Bäche von Tränen vergossen. Dabei hat „Eins wollt ich Dir noch sagen“ ganz viele unterschiedliche Emotionen und Erinnerungen in mir ausgelöst.

 

Ich habe eine neue Sicht auf Kriege gewonnen, eine Sicht die ich gänzlich ausgeblendet habe, denn ich habe verdrängt, wie desaströs sich Kriegsgeschehen auf das Seelenheil von Menschen auswirkt. In den vergangenen Tagen habe ich viel Zeit damit verbracht an meine beiden Großväter zu denken, von denen einer viele Bilder von Kriegsgeschehen aufgenommen hat. Obwohl mir alle Bilder mehr oder weniger bekannt waren, habe ich sie nun noch einmal mit anderen Augen gesehen.

 

Ein berührendes Buch, streckenweise sehr anspruchsvoll zu lesen.

 

 

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