Seufz...

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cabotcove Avatar

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Ich bin eigentlich gar kein Fan von Liebesromanen, welchen Hintergrundes auch immer, aber Louisa Young hat mit „Eins wollt ich Dir noch sagen“ einen so schönen Roman geschaffen, dass ich mich beim Lesen mehrfach beim Seufzen erwischt habe.

Die Geschichte um Nadine Waveney und Riley Purefoy beginnt im Jahr 1907, als beide noch Kinder sind. Sie lernen sich in London kurz vor Weihnachten quasi beim Spielen kennen. Nadine´s Vater bemerkt, dass Sir Alfred, ein Freund der Familie, Riley gern malen und ihn dafür auch entlohnen würde und Riley willigt ein. Dabei entdeckt Sir Alfred, dass Riley auch begabt ist, ebenso wie Nadine. Diese kommt eines Tages nicht mehr und Riley wird gesagt, dass diese sich einem Gentleman zutun wird – der er nicht ist, aber gern wäre. Geknickt meldet sich Riley freiwillig für den Kriegsdienst – im Alter von 11 Jahren...

Die Autorin erzählt aber auch über andere Personen, was die Geschichte nicht starr einseitig, sondern noch lebendiger erscheinen lässt.

Ich hatte ein wenig Probleme mit dem Schreibstil anfangs, aber das legte sich rasch und dann konnte ich die schöne Geschichte auch richtig genießen.

Ich habe regelrecht mit Nadine mitgefiebert, die sich so große Mühe gibt, Riley wiederzufinden. Sie kann ihn einfach nicht vergessen und die Autorin bringt diese Sehnsucht sehr schön rüber, so dass man als Leser viel nachempfinden kann, auch wenn man natürlich selbst diese Kriegszeiten nicht miterlebt hat (ebensowenig wie die Autorin selbst). Aber ihre schön und sorgsam gewählten Worte führen einen quasi direkt in diese Zeit mit all ihren Entbehrungen und Sehnsüchten.

Mein Fazit: ein schlichtweg schöner Roman, für den man sich Zeit nehmen sollte, denn so ein in Kriegszeiten spielendes Buch ist nichts für „mal eben zwischendurch“.