Ein hinreißendes Gesamtkunstwerk

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heinoko Avatar

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Die digitale Version des Bilderbuches hatte mich vor einige Herausforderungen gestellt. Entweder war die Seite im Ganzen sichtbar, aber die Schrift zum Lesen zu klein. Oder ich konnte den Text lesen, aber die Zeichnungen nur stückweise betrachten. Dass mich das Buch trotz der technischen Ärgernisse über die Maßen begeisterte, spricht für die außergewöhnliche und ganz und gar hinreißende, beeindruckend gelungene Gesamtgestaltung dieses Bilderbuches.
Die kleine Maus hatte zwar fleißig Kalenderblätter abgerissen, um das große Käsefest in Bern nicht zu verpassen, aber dann kam sie doch um einen Tag zu spät in Bern an. Wie schrecklich! Was tun? Ob es vielleicht möglich wäre, die Zeit um einen Tag zurückzustellen? Oder kann man überhaupt die Zeit anhalten? Die kluge Maus stellt allerlei Versuche an, aber nichts gelingt. Bis sie die Aufzeichnungen eines gewissen Albert Einstein findet und sich in seine Berechnungen hineinvertieft. Da schafft sie doch tatsächlich nach vielem Rechnen und Aufschreiben die Zeitreise. Aber sie hatte sich wohl ein wenig verrechnet, denn sie landet nicht um einen Tag, sondern um 80 Jahre zurück. Doch genau dieser Rechenfehler wird zum großen Glück war für die kleine Maus, denn eine unerwartete Begegnung hilft ihr auf ungeahnte Weise weiter…
Wie Einsteins Relativitätstheorie kindgerecht in eine spannende Geschichte umgesetzt und aus Mäuseperspektive verstehbar gemacht wurde, ist allein schon eine riesengroße Leistung. Was aber das Buch zum Gesamtkunstwerk macht, sind die genial gelungenen Zeichnungen, die das Spiel mit Raum und Zeit in Szene setzen. Die Feinheit des Zeichenstiftes, die ungewöhnlichen Blickwinkel, die Detailverliebtheit – mir fällt dazu nur das Wort „meisterhaft“ ein. Torben Kuhlmann hat ein hinreißendes, ein faszinierendes Gesamtkunstwerk geschaffen, das für Kinder und Erwachsene gleichermaßen einen besonderen Schatz im Bücherschrank darstellt.