anders als erhofft

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gesil Avatar

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Der Wissenschaftsjournalist Javier Costa erhält den Auftrag, eine Einstein-Biographie zu vervollständigen. Zu Recherchezwecken bereist er verschiedene Winkel des Planeten – begleitet von der ebenso anziehenden wie geheimnisvollen Sarah, verfolgt von einem Mädchen mit blauen Zöpfen.
Als verschiedene Menschen, mit denen Javier im Zuge seiner Nachforschungen zusammentrifft, zu Tode kommen, begreift Javier, dass es Mächte gibt, die Einsteins letzte Erkenntnis für sich haben wollen und selbst vor Mord nicht zurückschrecken.
Der gebundene Roman „Einsteins Versprechen“ ist im Listverlag erschienen und hat 383 Seiten. Auf dem Cover ist eine Allee zu sehen, auf der sich ein Mann und ein kleines Mädchen voneinander entfernen. Den einzigen Farbtupfer stellt der rote Mantel des Mädchens da und erinnert mich an die Kleine aus dem Film „Schindlers Liste“, die ebenfalls einen auffallend roten Mantel trug. Ich durfte „Einsteins Versprechen“ als Leihgabe lesen und bin am Ende gar nicht so traurig darüber, dass das Buch nicht auf Dauer in mein Bücherregal eingezogen ist.
Sicherlich ist die Spurensuche, auf die die Autoren ihren Protagonisten schicken, gar nicht so uninteressant geschrieben, aber ich habe mir von der Geschichte irgendwie etwas anders versprochen. Einsteins Biographie, die Javier nicht mal selbst schreibt, sondern die schon zu großen Teilen vorhanden zu sein scheint, ist nur der Katalysator für die Schnitzeljagd auf die sich der Journalist mit seiner Begleitung macht. Die Suche und auch deren Ende haben mich sehr oft an Dan Browns „Sakrileg“ erinnert. Ansonsten spielt die Biographie nur eine untergeordnete Rolle und kommt eher wie nebenbei vor. Und so blieben sowohl das Genie als auch die beiden Protagonisten schwer greifbar.
Leider ist mir auch nicht so recht klar geworden, worin Einsteins Versprechen bestanden haben soll, eher dreht es sich doch um eine Erkenntnis, die Einstein (in weiser Voraussicht?) mit der Welt noch nicht teilen wollte. Von daher wäre z. B. der Titel „Einsteins Vermächtnis“ passender gewesen
Für den, der sich gern an der Jagd nach Informationen beteiligen möchte, ist dieser Roman sicher eine gute Wahl, wer- wie ich – mehr über die Person Albert Einstein erfahren möchte, sollte lieber zu einer echten Biographie greifen!