Einsteins Versprechen

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Zunächst will ich bemerken: die Mischung aus Roman und Sachbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Autoren verknüpfen eine über weite Teile sehr gelungene Geschichte mit lesenswerten Informationen um Albert Einstein, die Entwicklung der Atombombe und etwas Quantenmechanik. Sehr schön waren die Zitate am Anfang der Kapitel, die auf den Inhalt abgestimmt waren.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Schreib- und Erzählstil waren angenehm, die eingeflochtenen biografischen Fakten fügten sich gut ins Gesamtbild. Der Protagonist Javier war sympathisch dargestellt und machte es einem leicht, ihn schnell zu mögen und mit ihm zu fiebern. Seine Reise durch nahezu die halbe Welt auf den Spuren Einsteins wirkte zum Teil etwas zu konstruiert, aber durchgehend spannend und lesenswert. Die Figur der Sarah war mir zu gewollt geheimnisvoll und reagierte häufig unverständlich. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte kam mir unglaubwürdig und seltsam unmotiviert vor. Nahezu alle Nebenfiguren erscheinen unecht und sind klischeehaft dargestellt, sodass dem Leser sofort jede Absicht auf dem Silbertablett serviert wird. Handlungsweisen der Personen und die Verschwörung werden fast beiläufig in Gespräche eingeflochten, aber nicht konsequent verfolgt und durchdacht präsentiert.

Ohne zu viel verraten zu wollen: das Ende war für mich enttäuschend. Platt und wenig motiviert wird eine philosophische Idee als letzte Erkenntnis verkauft. Der Ansatz einer nicht naturwissenschaftlichen Lösung ist nachvollziehbar, aber ich hätte anhand der Handlung mehr erwartet oder zumindest eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem Geheimnis.

Insgesamt handelt es sich um ein kurzweiliges Buch mit interessanten Einstein-Fakten, von dem man allerdings nicht zu viel erwarten sollte.