Relativitätstheorie light

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sarah_catherine Avatar

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**Zum Inhalt:**

Javier schreibt eigentlich Skripte für einen Radiosender. Durch einen Zufall muss er einen Gast in einer Radio-Talkshow vertreten, in der es um Einstein gehen soll. Gänzlich unvorbereitet schlittert Javier in ein Abenteuer, das sein Leben auf den Kopf stellt.

Nach der Talkshow liegt am Empfang des Radiosenders ein Brief mit einer verschlüsselten Botschaft für Javier bereit. Getrieben von Neugier und der Mitteilung vom Sender, dass er künftig nur noch in Teilzeit Skripte schreiben darf, lässt Javier sich auf das Spiel ein und begibt sich auf die Suche nach der Bedeutung der Formel E=ac².

Zunächst lernt er bei einem arrangierten Treffen, dessen Sinn nicht sofort klar ist, drei Wissenschaftler kennen, die sich - wie die Talkshow, an der Javier teilgenommen hat - mit Einstein bzw. seiner ersten Frau Mileva befassen. Im Haus des Gastgebers sind einige Dinge und Geheimnisse aus Einsteins Leben verborgen, an denen jeder von ihnen ein gewisses Interesse hat. Als am Tag darauf vermeldet wird, dass der Gastgeber dieses Treffens umgebracht wurde, wird Javier klar, dass es sich hierbei keinesfalls um ein ungefährliches Spiel handelt. Von einem Verlag bekommt er die Aufgabe, die literarische Arbeit des verstorbenen Gastgebers an einer ganz neuen Biographie Einsteins zu vervollständigen. So begibt Javier sich auf die Suche nach Einsteins letzter, bisher unbekannter Erkenntnis. Er reist durch Europa und Amerika, Städte und die Wüste, trifft Freunde und Feinde, findet sich und Einstein und am Ende eine Erkenntnis, die wohl kaum jemand vom Wissenschaftler Albert Einstein erwartet hätte.

**Mein Eindruck:**

Ich habe dieses Buch ab der ersten Seite gern gelesen. Die Zitate zu Beginn jedes Kapitels haben mir sehr gut gefallen, auch wenn immer schon ein kleiner Hinweis auf den Inhalt der Kapitel gegeben wird.

Der Schreibstil ist insgesamt recht nüchtern, so dass ich trotz Ich-Erzähler immer eine gewisse Beobachterposition innehatte und nie vollständig in die Geschichte eingetaucht bin. So wird das Abenteuer von Javier nie so spannend, dass man es kaum aushalten kann. Dennoch habe ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen, weil ich immer weiter miträtseln und die Zusammenhänge entwirren wollte. Welche Rolle Sarah am Ende wirklich hat, war irgendwie nie klar, für mich war immer möglich, dass sie sich als eigentliche Gegenspielerin von Javier entpuppt.

Dass die letzte Erkenntnis von Einstein am Ende keine wissenschaftlich fundierte Funktion ist, sondern eher eine Grunderkenntnis darüber, was den Menschen antreibt, ist aufgrund der Familiengeschichte Einsteins nicht krass überraschend, auch wenn man irgendwie bei einem Wissenschaftler doch eher mit einer physikalischen Formel gerechnet hätte. Einsteins Biographie, die in diesem Buch in Zügen enthalten ist, stellt ihn keinesfalls als einen rundum netten Menschen dar, und die Formel am Ende versöhnt meiner Meinung nach ein wenig damit - wenn auch auf etwas kitschige Art und Weise. Dass die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion in diesem Buch verschwimmen, macht das Buch für mich nicht weniger lesenswert. Im Gegenteil.

Insgesamt ist "Einsteins Versprechen" für mich ein gutes Buch, das ich gern gelesen habe und auch gern weiterempfehlen werde.