Vergangenes Grauen, aktuelle Spannung – starker Start für neue Ermittlerin

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lukasp Avatar

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Die Leseprobe zu Eisenblume beginnt atmosphärisch dicht und sofort spannend: In einem verlassenen Gebäude auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Klinik machen zwei Jugendliche eine grausige Entdeckung – eine in Plastik verpackte Leiche, versteckt in einer Wand.

Was folgt, ist der Einstieg in einen vielversprechenden Kriminalfall. Die Ermittlerin Fredrika Storm wird mitten aus dem Alltag heraus an den Tatort gerufen. Ihre Figur wirkt direkt greifbar: professionell, leicht genervt, aber engagiert. Auch die Ermittlungsdynamik mit Kollegen und Vorgesetzten wird glaubwürdig eingeführt.

Die Autorin verbindet einen realhistorischen Hintergrund – fragwürdige Methoden in schwedischen Psychiatrien des 20. Jahrhunderts – mit einer modernen Krimihandlung. Das gibt der Geschichte Tiefe und eine beklemmende Atmosphäre. Besonders gelungen ist die Mischung aus persönlicher Perspektive, gut platzierten Dialogen und düsterer Stimmung.

Einzig der Figurenreichtum gleich zu Beginn wirkt stellenweise etwas viel – hier muss man als Leser aufmerksam bleiben. Dennoch: Die Neugier auf die Hintergründe und auf Fredrikas ersten Fall ist sofort geweckt.