„Zwischen Vergangenheit und Verbrechen“
Die Leseprobe zu „Eisenblume – Ein Fall für Fredrika Storm“ von Frida Skybäck hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Schon das eindringliche Vorwort über die historischen Missstände in schwedischen psychiatrischen Einrichtungen stimmt nachdenklich und schafft einen düsteren historischen Hintergrund, der sich atmosphärisch durch den Roman zieht.
Der Einstieg in die Handlung beginnt zunächst mit einem leichtfüßigen Teenagerabenteuer, nimmt aber schnell eine beklemmende Wendung, als Emilia und Jakob in einem verlassenen Krankenhaus eine verstörende Entdeckung machen. Die Spannung steigt, als die Ermittlerin Fredrika Storm in die Geschichte eingeführt wird. Ihre Perspektive bringt Professionalität, aber auch persönliche Tiefe in die Handlung.
Die Sprache ist packend und bildhaft – besonders die Beschreibungen des verfallenen Gebäudes und der morbiden Stimmung erzeugen einen Sog, der unheimlich fesselnd ist. Skybäck schafft es, verschiedene Zeitebenen, persönliche Schicksale und gesellschaftliche Missstände kunstvoll zu verweben.
Die Figur der Fredrika wirkt vielschichtig und glaubwürdig: Sie ist kompetent, verletzlich und kämpft mit den Folgen ihrer Vergangenheit. Auch die Nebenfiguren, etwa die Teenager oder der Vater des verschwundenen Tommy, sind sorgfältig gezeichnet und verleihen der Geschichte emotionale Tiefe.
Insgesamt macht die Leseprobe großen Appetit auf mehr: ein atmosphärisch dichter, psychologisch vielschichtiger Kriminalroman mit historischem Unterbau, dessen Spannung nicht aus der bloßen Ermittlungsarbeit, sondern aus der Menschlichkeit der Figuren und der düsteren Vergangenheit des Ortes entsteht.