Cold Case – die Enthüllung der Wahrheit!

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isleofharris Avatar

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Die Covergestaltung vermittelt hinsichtlich der Farbgebung (Blau- und Brauntöne) eine düstere und mysteriöse Stimmung und hat mich sofort angesprochen. Das dargestellte Haus, welches in die Landschaft eingebettet ist, weckt die Neugier des Betrachters und deutet auf den Schauplatz des Plots hin.

„Eisenblume“ ist der zweite Fall für die Ermittlerin Fredrika Storm und ihrem Partner Henry Calment. Zwei Jugendliche machen zufällig in einem Lost Place (hier eine ehemalige psychiatrische Klinik) eine grausige und unerwartete Entdeckung – hinter einer Wand wird eine stark verweste Leiche gefunden, die durch einen Zufall aufgebrochen wurde.
Das Duo nimmt sodann die polizeiliche Ermittlung erneut auf. Es wird vermutet, dass die Leiche in einem Zusammenhang steht mit dem Fall zweier Jugendlicher, die vor 30 Jahren spurlos in dieser Klinik verschwunden sind. Ist dieser Zusammenhang gegeben? Und wenn ja, wo ist die zweite verschwundene Person?

Die Ermittler Fredrika und Henry, die sich durch einen gegensätzlichen Charakter auszeichnen, beginnen die schwierige Ermittlungsarbeit mit Gesprächen von Personen, die damals in den Achtzigern einen Bezug zur Klinik hatten: Pflegepersonal, Polizisten sowie Freunde und Bekannte. Während der Entfaltung des Plots entsteht nach und nach ein Verständnis vom möglichen damaligen Geschehen.

Fredrikas eigene Familiengeschichte zeigt Parallelen zum aktuellen Fall. Dieser persönliche Konflikt wird immer wieder thematisiert, was Brüche im Erzählfluss verursacht. Ferner wird im Verlauf des Plots an manchen Stellen auf weitere Ereignisse in der Vergangenheit von Fredrika Bezug genommen (1ste Band der Reihe), die der Leser jedoch nicht im Detail wissen muss, um die aktuelle Handlung vollständig zu erfassen.
Auch ihr Partner Henry hat ebenfalls eine problematische Vergangenheit hinsichtlich einer früheren Beziehung. Diese Vergangenheit holt ihn in der Gegenwart ein. Beide haben also ihre eigenen schweren Lasten und Geheimnisse, ihre „Päckchen“ zu tragen.

Der zu Beginn erzeugte Spannungsbogen mit Gruselfaktor flacht schon sehr bald ab. Der Plot entwickelt sich langsam und holprig. Da sich die Ermittlungen als schwierig gestalten, erscheint auch der gesamte Erzählfluss teilweise langatmig. Auch ein weiterer Mord, der sich im Verlauf der Geschichte ereignet, kann den Eindruck der Langatmigkeit nur zeitweise aufheben und die Handlung leicht spannend gestalten.
Die einzelnen Kapitel sind knappgehalten und lesen sich zügig, wobei die Autorin eine klare, präzise und ungekünstelte Ausdrucksweise verwendet.

Die Wahl des Schauplatzes, einer verlassenen Psychiatrie, ist positiv hervorzuheben, da die Autorin den Fall hiermit auf eindrucksvolle Weise lebendig werden lässt. Durch die Aufarbeitung der Ereignisse werden die gravierenden Missstände in der damaligen Zeit deutlich sichtbar – sowohl in der Behandlung und Pflege der verletzlichen Menschen als auch im täglichen Umgang mit ihnen. Diese Thematik wird bewusst ins Bewusstsein des Lesers gerückt und gibt den Betroffenen eine Stimme, wodurch die Dringlichkeit und Bedeutung dieser Missstände noch stärker hervorgehoben werden.


Fazit: Der Krimi hat einige vielversprechende Elemente im Plot, die Potenzial für Spannung bieten, doch leider bleibt die Umsetzung dahinter zurück. Die Handlung entwickelt sich sehr langsam und schafft es nicht, die Spannung durchgehend aufrechtzuerhalten. Der Krimi wird sicherlich viele Leserinnen und Leser ansprechen, für mich persönlich war er jedoch nicht ganz so spannend.