Düstere Vergangenheit

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poisonalice Avatar

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Als ich den Kriminalroman von Frida Skybäck im Buchladen sah, war ich zuerst vom Buchcover beeindruckt. Die Farben und das einsame Haus haben mich angesprochen. Nachdem ich den Klapptext gelesen hatte, war ich überzeugt das dieses Buch gelesen werden muss.

Zum Inhalt nur kurz: Das Ermittlerduo Fredrika Storm und Henry Calment werden mit einem Leichenfund in einer verlassenen Psychiatrie konfrontiert. In dieser Klinik sind vor 35 Jahren zwei Patienten verschwunden. Als die Leiche identifiziert ist und feststeht, dass es sich um einen der damals verschwundenen Patienten handelt, beginnt eine nervenaufreibende Ermittlung. Was verschwiegen die Beteiligten von damals? Wer lügt und vor allem wo ist die zweite verschwundene Patientin?

Die Autorin hat einen sehr spannenden und mitreißenden Erzählstil. Ich habe den Roman innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Die atmosphärisch dichten und sehr bildhaften Darstellungen der Szenerie haben des Öfteren beklemmende Gefühle bei mir ausgelöst. Die Erläuterungen im Vorwort haben mich das Buch nicht nur zur Unterhaltung lesen lassen. Es ist unglaublich erschütternd, wenn man darüber nachdenkt wie psychisch kranke Menschen in früheren Zeiten behandelt wurden. Ob sich diese Behandlung wirklich geändert hat, kann man nur hoffen. Auch heute sind psychische Erkrankungen noch mit großen Stigmata belastet. Die beiden Ermittler sind authentisch dargestellt, mir hat allerdings wie so oft die Tiefe der Figuren gefehlt. Einzig die Figur von Fredrika wird durch die Suche nach ihrer Mutter etwas tiefer ausgearbeitet und hat etwas mehr Profil. Auch hätte ich gern noch etwas mehr über die anderen Personen im Team erfahren. Sympathien konnte ich zu keiner Figur richtig aufbauen. Dass es einen ersten Band gibt, ist mir erst beim Lesen aufgefallen. Diesen werde ich eher nicht lesen, da die Lösung recht schnell am Anfang dieses Buches nochmals aufgegriffen wird. Grundsätzlich kann man die Bücher schon unabhängig voneinander lesen. Der Kriminalfall ist raffiniert und spannend aufgebaut. Die Lösung des Falles ist kein großes Actionfeuerwerk dafür aber ein gelunger Abschluss für einen psychologisch spannenden Kriminalroman.

Mein Fazit: das Buch ist lesenswert! Ich hatte sehr spannenden Lesestunden. Besonders berührt hat mich die reale Geschichte welche hinter dem eigentlichen Kriminalfall steht. Sie hat zum Nachdenken angeregt. Es wäre schön, wenn die Reihe fortgesetzt werden würde.