Kommt erst im letzten Drittel in Fahrt

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moosmutzel Avatar

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Nordische Krimis - super. Bezüge zur realen Medizingeschichte - noch besser. Die Grundvoraussetzungen waren also sehr gut, so dass ich mich aus diesen Gründen für dieses Buch entschieden habe. Zwischendurch war ich mir dann aber gar nicht mehr so sicher. Die Ermittlungen treten sehr lang auf der Stelle und damit irgendwie auch das Buch. So ein paar mehr kleine Wendungen im Laufe der Geschichte hätten dem ganzen gut getan, so nimmt das Buch doch irgendwie erst im letzten Drittel Fahrt auf und dann war es auch schwer wegzulegen. Mehr davon hätte ich mir auch zwischendurch schon gewünscht.

Den beiden Ermittlern Frederika und Henry fehlt es etwas an Tiefe bzw. ist das Verhältnis recht ähnlich zu vielen anderen Ermittlerteams, Frederika, die um Anerkennung kämpft, Henry der eifersüchtige Kollege.
Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es der erste Teil dieser Reihe ist, war aber während des Lesens nicht ganz so schlimm, war jedoch zwischendurch neugierig zu erfahren, was es mit Frederikas Familie in Bezug auf den vorangegangenes Falles genau auf sich hat. Für das Verstehen der Geschichte dieses Bandes ist es jedoch kaum von Bedeutung.

Ich mag die Bezüge zur realen Geschichte der Orte im Buch, über die psychiatrische Einrichtung in Lund hatte ich schon in Podcasts gehört und es war somit recht interessant, dass nun ein Fall genau dort spielt, es ist schon erschreckend, wie lang die Psychiatrie in der Fachwelt falschen Annahmen aufsaß und Dinge für normal hielt, die heute keineswegs und zum Glück mehr "state of die art" sind.

Das Buch kann man durchaus empfehlen, jedoch wird es vermutlich eher keine Reihe, die ich weiter lesen werde, dafür gibt es dann doch genug andere 5-Sterne-Kandidaten auf meiner Liste, die weitergelesen werden wollen.