Solider Krimi mit sympathischen Ermittlern

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c-bird Avatar

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Der nächtliche Ausflug zweier Jugendlicher in eine ehemalige Psychiatrie gerät schnell zum Albtraum. Hinter einer Wand entdecken die beiden Teenager durch Zufall eine versteckte Leiche, die schon stark verwest ist. Handelt es sich bei dem Opfer um eine der zwei vermissten Patienten, die bereits vor 30 Jahren aus der Psychiatrie verschwanden? Der Fall wurde nie aufgeklärt. Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment sehen einen Zusammenhang und rollen den cold case noch einmal auf.

Fast zwei Jahre musste ich auf eine Fortsetzung von „Schwarzvogel“, dem ersten Fall für Fredrika Storm und ihren ungleichen Partner Henry Calment warten. Ein Reihenauftakt, der hat mir richtig gut gefallen hat. Zwar hatte ich den damaligen Fall nicht mehr ganz präsent, doch schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Figuren und der Handlung vertraut, da es immer wieder kleine Bezüge zum Vorgängerband gibt. Empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig ist das Lesen in der chronologischen Reihenfolge.
Dieser Fall mit der unkenntlichen Leiche erweist sich als ziemlich zäh. Nicht nur die Rechtsmedizin tritt auf der Stelle und braucht Ewigkeiten, in diesem Fall in etwa bis zur Mitte des Buches, um überhaupt das Geschlecht der Leiche feststellen zu können. Auch sonst gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Ehemalige Angestellte der Klinik oder damalige Patienten sind kaum aufzutreiben und wenn dann sind diese nur wenig kooperativ. So dümpelt die Geschichte mit immer wiederkehrenden Befragungen zunächst etwas vor sich hin. Erst ab der Mitte gibt es dann kleine Enthüllungen, die für Aufklärung des Falls notwendig sind.
Sehr gut gefallen haben mir wieder die kleinen privaten Probleme der beiden Ermittler. Das macht sie nicht nur menschlicher, sondern man lernt sie dabei auch besser kennen. Gerade im Privatbereich der beiden Protagonisten lässt die Autorin zum Schluss einiges offen und macht damit schon wieder neugierig auf den nächsten Fall.