Zweiter Fall

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lesel93 Avatar

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Oft sagt man ja, das zweite Buch einer Reihe sei das Schwächste, da die guten Pointen verbraucht und der Esprit eines neugeborenen Ermittlerpaars verbraucht ist. Ich hatte den ersten Fall um Fredrika Storm in guter Erinnerung, auf dem Klappentext wurde das neue Werk als Durchbruch in Schweden gelobt. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen.
In der neusten Geschichte nimmt ein dreißig Jahre alter Ermittlungsfall wieder Fahrt auf, nachdem zwei Jugendliche in einem stillgelegten Krankenhaus eine Leiche finden. Fahrt auf nehmen ist allerdings relativ, da das Ermittlerteam gefühlt die Hälfte des Buchs die immer wieder gleichen Befragungen wiederholen. Keine neuen Erkenntnisse, kein Zeuge der sich in Widersprüche verstrickt, es wird immr viel zu schnell locker gelassen. Nur um sich danach zu fragen: wurden wir angelogen? Sie erzählen jedem Befragten von dem Fund, und sind dann verwundert, dass es an die Presse dringt.
Das Verhältnis zwsichen Henry und Fredrika ist, nachdem sie nun einen Freund hat, sehr verspannt und unangenehm zu verfolgen.
Mir fehlte der nötige Biss in der Aufklärung des Falls, keine Überstunden, eine Rechtsmedizin die sich wochenlang Zeit lässt.
Einzig das letzte Drittel ließ Lesespaß aufkommen, was mir zu wenig ist. Ein Abbruch der Lektüre hatte ich öfters im Sinn.