Ein übermächtiger Gegner

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clara_fall Avatar

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Für die Mädchen war es zu Hause nicht mehr auszuhalten, da kommt ihnen ein smarter Typ wie Aljoscha gerade recht, der ihnen die große Liebe verspricht und trotzdem cool und lässig herüberkommt. Doch er hat nicht mit dem Vater einer der entführten Mädchen gerechnet - ein Mann, der nichts zu verlieren hat und sich auch gar nicht bewusst ist, mit wem er sich hier eigentlich anlegt.
Der Stil der Story ist sehr gewalterfüllt. Eigentlich erwartet man bei diesem Buch nicht so viel Rohheit und Brutalität. Andererseits sind gerade die beiden Ermittler Novic und Seiler sehr lasch angelegt und hätten mehr Persönlichkeit verdient. Man traut ihnen bis zum Schluss nicht die Aufklärung des Falles zu und das gelingt dann auch nur, weil ihnen Meister Zufall zur Seite steht.
Die Handlungszeit erstreckt sich von den 50er Jahren bis in die Neuzeit und so werden immer wieder "Fenster" mittendrin geöffnet, die man erst zum Ende des Buches einordnen kann und einen Sinn ergeben. Stutzig gemacht hat mich der chronologische Fakt: Wenn Aljoschas Vater bereits 1997 gestorben sein soll, wie kann dann Aljoscha 2016 ein Jugendlicher von noch nicht mal 15 Jahren sein?
Das Buch hat sich mit einer gewissen Spannung lesen lassen, aber ich hätte mehr Tiefe erwartet, weniger Gosse. Das Cover finde ich sehr gut zu dieser Story getroffen.