Kalt und düster

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goch9 Avatar

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Ein toter Anwalt im Straßengraben beschäftigt die smarte Leipziger Kommissarin Hanna Seiler und ihren eigenwilligen Kollegen Milo Nivic. Michail Jegorowitsch Malinowski starb nicht durch den Autounfall sondern er ist erschossen worden. Was wie ein Routinemordfall beginnt, mausert sich schnell zu einem Pädophilen -und Mädchenhandel-Fall, der in die unmittelbare Rotlicht-und Schutzgeld-Unterwelt führt.

Die Welt des Verbrechens beginnt vor unserer Haustür........


Dieser Kriminalroman kommt für mich kalt und düster daher.

Direkt der Beginn mit dem gruseligem Verbrechen im Gefangenenlager vermittelt den Eindruck, dass der Leser es mit geschundenen und in tiefster Seele verletzten Tätern und Opfern zu tun bekommt. Es wird auch deutlich gezeigt, wie unterschiedlich die verletzten Seelen ihr zukünftiges Leben angegangen sind.

Die beiden Ermittler machen einen guten Eindruck und befruchten sich gegenseitig weil sie unterschiedlicher eigentlich nicht sein können. Irritierend empfand ich aber, dass Hanna ihren Kollegen intensiv beobachtet, analysiert und einschätzt. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass Milo strafversetzt wurde und Hanna seine Tauglichkeit und Teamfähigkeit bewerten soll.

Durch die mehrfachen Rückblenden erklärt sich dann einiges selbst.

Der Kriminalfall ist schon tricky, lange Zeit undurchsichtig, aber letztlich logisch und nachvollziehbar gelöst.

Trotz der Rückblenden und privaten Einblendungen erscheinen mir die Ermittler noch etwas blass. Da dieser Roman der Beginn einer neuen Reihe ist, wird der Autor sicher noch detaillierter nachzeichnen.

Fazit: Solider Krimi. Ich bin neugierig, wie es weitergeht.