Steigerndes Tempo

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conny bee Avatar

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Bisher hat Axel Pohl unter einem Pseudonym begeistert (L.C. Frey), für mich ist es dennoch das erste Buch von ihm. Ich bin zunächst nicht ganz in die Geschichte reingekommen, es sind viele Perspektivwechsel vorhanden und die Protagonisten sind eindeutig Unikate mit denen ich erst warm werden musst. Aber als ich das dann mal war, ging die Geschichte schnell in einen Page-Turner über.


Novic und Seiler das Ermittlungsteam hat hier einige Schwierigkeiten und Fragen zu klären. Ihre Arbeit erscheint jedoch zeitweise ziellos, hier fehlte irgendwie die Zusammenarbeit. Seiler ist doch eher distanziert zu Novic und obwohl immer wieder durchscheint, dass sie sich schon ewig kennen, wird man aus Ihnen nicht wirklich schlau. Dass sie Beide ihre eigenen Päckchen zu tragen haben, ermöglicht glaube ich viel Potential für weitere Bände.


Neben dem Ermittler-Team handeln die anderen Stränge noch von Elise, die Zuhause nicht glücklich ist und deren erste große Liebe Aljoscha, der gerne den harten Gangster gibt. Zudem taucht hin und wieder die Mafia auf, die uns bestimmt noch in anderen Bänden beschäftigen wird. Alles Figuren haben einen gewissen Tiefgang und man bleibt als Leser nicht nur an der Oberfläche, was mir wirklich gut gefallen hat, denn so steigt eben auch die Spannung. Man ist am Ausgang für jede einzelne Person interessiert. Zunächst noch teilweise losgelöst voneinander, ergibt sich nach und nach ein Bild, das eine unerwartete Auflösung des Falles gestaltet.


Die Handlungen geben nur Anstöße an mögliche weitere Abläufe, man bekommt dennoch Gänsehaut wenn man sich manche Sachen vorstellt. Ich finde das gut, dass nicht alles kleinlich geschildert wird und man so selbst entscheiden kann wie tief man sich mit der Materie auseinander setzen möchte.

Auch wenn an sich der Fall zu Ende ist, bleiben Fragen zum Wiedersehen mit Novic & Seiler, demnach ist dieser Fall ein gelungener Auftakt einer Reihe.


Fazit

Tiefgründige Protagonisten von denen man durchaus mehr erfahren möchte. Der Fall hätte an sich etwas schneller Fahrt aufnehmen können, aber war am Ende doch packend.