Winter in Leipzig

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Mit „Eisige Tage“ startet Axel Pohl in eine neue Serie um zwei sehr vielversprechende Ermittler Milo Novic und Hanna Seiler. Der Krimi ist in Leipzig angesiedelt.
Am Elster-Saale Kanal wird in einem Auto die Leiche eines Rechtsanwalts gefunden. Nähere Recherchen ergeben, dass dieser im Zusammenhang mit zwielichtigen Geschäften steht. Gleichzeitig werden junge Mädchen vermisst. Steht der Mord am Anwalt im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Mädchen?
Der Fall an sich ist spannend geschrieben. Gleichzeitig erfährt man einiges aus dem Privatleben der Ermittler. Dabei fand ich vor allem Milo Novic ein sehr gelungener Charakter, der mich wirklich anspricht und interessiert. Novic hat als Kind den Krieg in Ex-Jugoslawien erlebt, was ihn sehr geprägt hat und was er noch immer am Verarbeiten ist.
Vom Aufbau her ist der Krimi geprägt von zeitlichen Sprüngen, die ich nicht immer einfach nachzuvollziehen fand. Die Spannung war zwar durchaus da, dennoch hat mich das Buch nicht so in den Bann gezogen, dass ich es sehr schnell lesen mochte. Dadurch empfand ich die Handlung teilweise etwas konfus. Vielleicht sind aber auch die Operationen der Russenmafia nicht wirklich ein Thema, das mich fesseln kann. An die echten Brüder Karamasov kommt das Buch jedenfalls nicht heran. Aber das will der Autor bestimmt auch nicht.
Da mir der Schreibstil recht gut gefallen hat und mir die Ermittler zusagen, bin ich gespannt, in welchen Gefilden der nächste Band spielt.
Von mir erhält dieser Krimi 3,5 Sterne. Wo das nicht möglich ist, runde ich auf 4 Sterne auf.