Faszinierend

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annas_books Avatar

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„Eisnebel“ hat mich von der ersten Seite an in eine Stimmung gezogen, die gleichzeitig faszinierend und bedrückend ist. Die abgelegene Winterlandschaft, das riesige Anwesen der Daltons, die Kälte, die sich nicht nur draußen, sondern auch zwischenmenschlich ausbreitet, baut eine Atmosphäre auf, die perfekt zu Theos innerer Zerrissenheit passt.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto stärker verschmelzen Umgebung und Psychologie. Theo ist aus ihrer eigenen Vergangenheit heraus ohnehin unsicher und Idlewood drückt genau auf diese Schwachstelle. Die Flashbacks mit Bruchstücken ihrer Kindheit, machen die Story unglaublich intensiv. Connor wirkt im Vergleich dazu fast zu glatt. Die Lügen, die bedrohlichen Nachrichten und die Hinweise auf etwas Dunkles hinter der schönen Familienfassade erzeugen einen Sog, der immer weiter nach unten geht.
Die Wendungen der Geschichte habe ich definitiv nicht kommen sehen. Der Schreibstil ist klar, flüssig und die Landschaftsbeschreibungen tragen viel zur Stimmung bei. Insgesamt ein faszinierender Thriller.