"Es ist wichtig die Regeln der Wildnis zu befolgen wenn man sich einen Weg durch das Leben der anderen bahnt. Hinterlasse keine Spuren."
Ein solider, wenn auch vertrauter Winterthriller. Der Schreibstil ist besser als der Durchschnitt, und obwohl das „eingeschneite Berghütte“-Setting alles andere als neu ist, sorgt es zuverlässig für Atmosphäre. Am meisten überrascht hat mich, wie normal und unspektakulär die erste Hälfte wirkt. Keine ominösen Andeutungen, keine Geheimnisse schon auf Seite drei, einfach nur eine Frau, die die Familie ihres Verlobten kennenlernt. Angesichts der Tatsache, wie oft Thriller sich sofort ins Melodrama stürzen, war dieser ehr geerdete Einstieg eine gute Abwechslung.
Die Figuren bleiben etwas flach und klischeehaft, sind aber dennoch interessanter als in vielen anderen Genrevertretern. Kleine falsche Fährten und Wendungen sind leicht vorhersehbar, werden dafür aber immerhin nicht unnötig in die Länge gezogen.
Leider biegt das letzte Viertel dann etwas ins Überdrehte ab: Der Antagonist wird nach und nach cartoonhaft böse, und die Handlung führt auf die üblichen übertriebenen, mehrfach-plottwist Enthüllungen zu, die das Buch im Grunde gar nicht gebraucht hätte. Kein Totalausfall, aber es beißt sich etwas mit dem ruhigeren Anfang.
Thematisch flirtet das Buch mit moralischen Entscheidungen, aber die finale Wahl der Protagonistin wirkt für meinen Geschmack etwas zu eindimensional. Hier hätte es Raum für eine interessantere Auseinandersetzung mit dem Thema Gerechtigkeit gegeben, statt auf ein allzu sauberes, idealisiertes Ende zuzusteuern.
Kein herausragender Thriller, aber solide, gut geschrieben und nur leicht von seinem Drang nach unnötigen Twists aus dem Gleichgewicht gebracht.
Das Hörbuch, gesprochen von Heike Warmuth, ist ausgesprochen angenehm zu hören. Für mich hat sie das perfekte Lesetempo und eine gute unaufgeregte, aber eindringliche Erzählstimme.
Vielen Dank an netgalley und Hörbuch Hamburg für ein Rezensionsexemplar. Alle Meinungen sind meine eigenen.
Ein solider, wenn auch vertrauter Winterthriller. Der Schreibstil ist besser als der Durchschnitt, und obwohl das „eingeschneite Berghütte“-Setting alles andere als neu ist, sorgt es zuverlässig für Atmosphäre. Am meisten überrascht hat mich, wie normal und unspektakulär die erste Hälfte wirkt. Keine ominösen Andeutungen, keine Geheimnisse schon auf Seite drei, einfach nur eine Frau, die die Familie ihres Verlobten kennenlernt. Angesichts der Tatsache, wie oft Thriller sich sofort ins Melodrama stürzen, war dieser ehr geerdete Einstieg eine gute Abwechslung.
Die Figuren bleiben etwas flach und klischeehaft, sind aber dennoch interessanter als in vielen anderen Genrevertretern. Kleine falsche Fährten und Wendungen sind leicht vorhersehbar, werden dafür aber immerhin nicht unnötig in die Länge gezogen.
Leider biegt das letzte Viertel dann etwas ins Überdrehte ab: Der Antagonist wird nach und nach cartoonhaft böse, und die Handlung führt auf die üblichen übertriebenen, mehrfach-plottwist Enthüllungen zu, die das Buch im Grunde gar nicht gebraucht hätte. Kein Totalausfall, aber es beißt sich etwas mit dem ruhigeren Anfang.
Thematisch flirtet das Buch mit moralischen Entscheidungen, aber die finale Wahl der Protagonistin wirkt für meinen Geschmack etwas zu eindimensional. Hier hätte es Raum für eine interessantere Auseinandersetzung mit dem Thema Gerechtigkeit gegeben, statt auf ein allzu sauberes, idealisiertes Ende zuzusteuern.
Kein herausragender Thriller, aber solide, gut geschrieben und nur leicht von seinem Drang nach unnötigen Twists aus dem Gleichgewicht gebracht.
Das Hörbuch, gesprochen von Heike Warmuth, ist ausgesprochen angenehm zu hören. Für mich hat sie das perfekte Lesetempo und eine gute unaufgeregte, aber eindringliche Erzählstimme.
Vielen Dank an netgalley und Hörbuch Hamburg für ein Rezensionsexemplar. Alle Meinungen sind meine eigenen.