Auftakt neuer lesenswerter Reihe
Elbnächte – Die Lichter über St. Pauli ist der erste Band einer neuen Reihe von Henrike Engel. In gewohnt flüssiger und gut lesbaren Schrift nimmt sie uns mit nach St. Pauli. Dort treffen zufällig die 3 Hauptprotagonisten aufeinander, die alle vor ganz eigenen Problemen stehen. Doch durch einen Mord verknüpfen sich ihre Schicksale. Zum einen ist dort die verwöhnte Louise, die aus gutem Elternhaus stammt und mit ihrem Gatten durch die Welt reist. Leider muss Louise auf harte Tour erfahren, dass ihr Mann ein Hochstapler und Betrüger ist. Plötzlich ist ihr Mann nämlich verschwunden und sie erhält die Nachricht er wäre bei einem Duell verstorben. Doch gleichzeitig sind auch die Wertgegenstände verschwunden und Louise steht mittellos vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Dann ist dort Ella. Ella hat 7 Jahre als Zwangsprostituierte gearbeitet ehe ihr die Flucht gelang.
Sie landet eher zufällig in Hamburg und trifft Louise in einer billigen Absteige, wo die beiden sich ein Zimmer teilen und zu Freundinnen werden.
Louise findet in der Unterlagen ihres Mannes einen Schuldschein über die Hälfte einer Kneipet und entscheidet sich dazu, den Besitzer aufzusuchen, um nähere Informationen zu bekommen. Doch der Besitzer hat ganz andere Dinge im Sinn und Louise gerät in eine gefährliche Situation. Aus dieser wird sie dann von Paul gerettet. Paul, ein ehemaliger Polizist, der bei einem Mordanschlag einen Arm verloren hat und nicht mehr im Polizeidienst bleiben kann und der Rache gegenüber dem Verursacher seines Unfalls geschworen hat.
Alle drei Personen sind gut ausgearbeitet und das Buch enthält auch viel geschichtlichen Hintergrund über das Leben der damaligen Zeit. Von Anfang an gibt es einen gut gestalteten Spannungsbogen und die Entwicklung der drei Charaktere ist ebenfalls sehr interessant.
Von mir eine klare Leseempfehlung und ich freue mich bereits auf den zweiten Band.