Ein bisschen düster und sehr atmosphärisch

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nina2401 Avatar

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Ich mag Hamburg sehr und deshalb habe ich mich auch gerne in das Hamburg im Jahr 1913 von Henrike Engel entführen lassen. Schon damals war es eine faszinierende und vielschichtige Stadt, was mir die Autorin gut und anschaulich vermitteln konnte.

Der Sommer 1913 wird das Leben von 3 Menschen für immer verändern.– Louise, Ella und Paul – die jeweils auf ihre eigene Weise mit Schicksalsschlägen kämpfen und sich schließlich in der turbulenten Atmosphäre von Sankt Pauli begegnen.

Louise lebte Viktors Leben und wurde sehr unsanft wach gerüttelt. Paul hadert mit seinem Schicksal, seit er seinen Arm und dadurch auch den geliebten Job als Polizist verloren hat. Ella wurde von ihren Eltern verkauft und musste dann ihren Körper verkaufen. Sie flieht und ein Zufall führt sie nach Hamburg, wo sie auf Louise und Paul trifft. Mein Lieblingssatz von Ella: „Ich habe Hunger, solchen Hunger, auf das Leben und darauf meine eigene Herrin zu sein.“ Sie ist meine Lieblingsfigur und ich bewundere ihren Mut und auch ihre Entwicklung. Sie ist ein Mensch, den man einfach mögen muss.

Doch zunächst werden alle drei in einen Mordfall verwickelt und da ist Spannung garantiert.

Die Wechselwirkungen zwischen den Figuren und die düstere, aber atmosphärische Kulisse von Sankt Pauli machen "Elbnächte" zu einem fesselnden Leseerlebnis. Es geht um Verlust, Mut und Hoffnung und ich war gefesselt und begeistert von den Einblicken in die gesellschaftlichen Herausforderungen. Beste und spannende Unterhaltung nicht nur für Hamburg-Liebhaber!