Einmal Gödseltorp und zurück?

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justine Avatar

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Torsten Brettschneider, Mittdreißiger, führt ein ziemlich durchschnittliches Leben. Er übt einen durchschnittlichen Job aus und Streitigkeiten mit seiner Lebensgefährtin Tanja, mit der er seit sieben Jahren liiert ist, gehören zur Tagesordnung.
Aber Torsten hat Pläne: Er will Schriftsteller werden - Bestsellerautor, um genau zu sein. Da kommt ihm der Anruf von Åsa Norrland, die ihm verkündet, dass er der alleinige Erbe seiner schwedischen Großtante geworden ist, gerade recht. Die schmalen Ersparnisse der Großtante lassen den Traum von der Schriftstellerkariere nur unmerklich näher rücken, aber das Forstgrundstück in Gödseltrop, das eine viertel Millionen Euro wert sein soll, sollte bei der Verwirklichung hilfreich sein. Torsten malt sich eine rosarote Zukunft in Mittelschweden aus, auch wenn sein Vater mit aller Macht versucht, ihm das "beschauliche" Örtchen mies zu machen. Er tut es als Übertreibung ab. Als dann noch seine Freundin mit seinem Freund und Therapeuten Ferdinand durchbrennt, ist er nicht mehr zu halten. Torsten kauft sich einen bezinfressenden VW-Bus und begibt sich auf eine irre Reise in Richtung seiner neuen Heimat. Auf dem Weg dorthin begegnet er Rainer, der Torstens Klischees eines Sozialpädagogikstudenten bedient. Trozt „kleiner“ Rückschläge ist Torsten dennoch optimistisch. Nicht einmal der schießwütige Norweger, der sein Anwesen besetzt, kann ihn abschrecken. Aber hat Torsten auch eine Chance gegen die Gödseltorper Gemeinschaft?

Torsten ist ein wunderbar chaotischer und naiver Protagonist, was ihn in meinen Augen sympatisch macht. Die weiteren Charaktere sind herrlich überspitzt. Ein unterhaltsames Buch für Zwischendruch. Amüsant geschrieben und um einen Lacher nicht verlegen. Ein tolles Pendant zu Frauenromanen á la Kerstin Gier.