Röhr macht der Elch

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In dem Roman „ELCHSCHEISSE“ von Lars Simon geht es um einen jungen Mann in einer Midlife-Crisis. Die Hauptperson, Torsten Brettschneider, erbt einen Bauernhof in Mittelschweden und beschließt spontan sein Leben umzukrempeln. Dieser Beschluss ein Ur-Mann zu werden wirft aber auch die Grundsituation durcheinander: Job gekündigt und Freundin verloren. Dass ihn in Schweden Umstände welche Älgskit(also Elchscheiße) entsprechen erwarten, kann Torsten noch nicht erahnen.
Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich mich erwartet ein Buch à la Tommy Jaud. Ich war also hoch erfreut dieses Buch zu lesen. Allerdings kam es zu keiner großen Überschneidung meines Humorkreises mit dem des Autors. Vermutlich sollte der Leser auch eher wie die Hauptperson sein: Mitte dreißig und vor allem männlich. Das Buch ist an vielen Stellen nämlich doch sehr militärisch angehaucht und findet so eher weniger Anklang bei der Frauenwelt.
Besonders gut gelungen ist aber die Figur des Kiffers Rainer. „Ich hatte Rainer lieb gewonnen, war er doch der Erste, der mich ein Stück meines neuen Lebensweges begleitet hatte, auch wenn er zugegebenermaßen eine sonderbare menschliche Gesamtkomposition war.“ So war ich traurig als diese wirklich amüsante Rolle ziemlich am Anfang auftauchte und schnell wieder verschwand. Umso besser war wieder das Auftauchen von Rainer gegen Ende. Diese Figur verleiht dem Buch viel Witz durch die leicht trottelige und verpeilte Attitüde.
Alles in allem hat Simon mit seinem Buch dennoch keine Elchscheiße produziert. Es gibt viele Passagen die es lesenswert machen und durch die leichte Kost ist es ein sehr netter Ferienroman.