3,5 Sterne für Johannas Geschichte

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bilgi67 Avatar

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Nach den Sommerferien hat sich für Johanna viel verändert; nicht nur, dass sie nun in der Mittelstufe ist, sondern auch, dass ihre beste Freundin Sandra sich von ihr abwendet und plötzlich „in“ sein will. Während Sandra sich einer Clique anschließt, die nur Jungs und schicke Klamotten im Kopf hat, zieht sich Johanna immer gern in den Wald und ihre selbstgebaute Hütte zurück. Dort kann sie nachdenken und lesen und Tiere beobachten. Als eines Tages Elche am nahen See auftauchen, beginnt eine Geschichte, die viel verändert…

Als Erstes fällt das wunderschöne Cover ins Auge. In angenehme Grüntöne gezeichnet sind Wald und See, im Mittelpunkt der Kopf eines Elches, vorsichtig gestreichelt von einem jungen Mädchen. Das Cover ist ansprechend und macht neugierig auf die Geschichte.

Die Autorin Malin Klingenberg lässt Johanna die Geschichte in der Ich-Form erzählen. Johanna ist eine gute Beobachterin und ihre Beschreibungen von ihren Klassenkameraden und den Eltern, vom Wald und ihrer Hütte, von Natur und von den Elchen sind detailliert und manchmal liebevoll, manchmal auch spöttisch. Sehr gut kann man sich auch in Johannas Gefühlswelt einfühlen; ihre Sehnsucht nach der Freundin, ihre Liebe zur Natur, das Gefühl, dass etwas nicht stimmt mit ihr, weil sie sich nicht für Jungs interessiert….
Es ist eine zumeist leise Geschichte, die aber wichtige Themen wie Erwachsenwerden, Zugehörigkeit und Freundschaft und auch Naturschutz und Tierwohl thematisiert. Wobei zum Tierschutz viele Fragen offen bleiben und es zwar der Traum von Johanna ist, auf einem Elch zu reiten, dies wohl aber nicht artgerecht ist.
Das Ende der Geschichte kommt dann auch sehr plötzlich und lässt viele Fragen offen. Was passiert nun mit den vorerst in Sicherheit gebrachten Elchen? Werden Johanna und Sixt sich wiedersehen?
So bleibe ich am Ende etwas enttäuscht zurück und bin hin und her gerissen bei der Sternevergabe.

Fazit:
„Elchtage“ erzählt, zumeist in leisen Tönen, eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Die Geschichte lässt sich gut lesen, auch wenn mir das Ende zu plötzlich kam und viel Fragen offen lässt. Von mir gibt es dafür 3,5 Sterne!