Abenteuer und erste schüchterne Liebe in einem

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dj79 Avatar

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Von dem sehr einladend wirkenden Cover habe ich mich - ähnlich wie ein Elch durch Futter - regelrecht anlocken lassen. Der sich streicheln lassende Elch ist zutraulich und kuschelig, einfach nur schön. Die Sternchen an seinem Hals ein echtes Highlight. Dazu kommt diese wohlige Stimmung durch den Lichteinfall, wo sich der Buchtitel im Wasser spiegelt. So ein wunderbares Buch muss man einfach lesen.

Johanna ist das Mädchen auf dem Bild. Obwohl sie sich über die Sommerferien nicht verändert hat, gehört sie danach irgendwie nicht mehr dazu. Ihre beste Freundin Sandra möchte jetzt lieber ihre Zeit mit den beliebten Mädchen der Klasse verbringen. Johanna sei ihr zu langweilig geworden, behauptet sie. So verbringt die Naturfreundin nun allein ihre Freizeit in der einstmals gemeinsamen Hütte im Wald. Doch wirklich allein bleibt sie nur kurz. Eines Tages spazieren nämlich Elche an ihrer Hütte entlang, sie kommen sogar ganz dicht an sie heran, lassen sich Füttern und Streicheln. Doch diese Zutraulichkeit bringt die Elche in Gefahr. Die Jagdsaison beginnt.

Als merkwürdige Dinge im Wald vorgehen, ist Johanna mittendrin im Abenteuer. Neue Leute treten in ihr Leben ein, darunter auch ein interessanter Junge. In kurzen Kapiteln führt Malin Klingenberg die Leser*innen durch die Geschichte. Sie nimmt die Leser*innen mit in die Wildnis, regt zum Nachdenken hinsichtlich Tierwohl und Umweltschutz an, ohne dabei oberlehrerhaft zu wirken. Darüber hinaus beschreibt die Autorin sehr einfühlsam erste, vielleicht irritierende Gefühle gegenüber jemanden, der nicht zur Familie gehört. Sie erzählt von den allerersten Schritten auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sprachlich bewegt sie sich auf einem ansprechenden Niveau, das gleichzeitig fordert, aber nicht überfordert. Ich empfinde es für die empfohlene Altersgruppe ab 11 Jahre sehr gut geeignet.

Mir hat ganz besonders das Einfühlungsvermögen der Autorin gefallen. Etwas märchenhaft verpackt, spricht Malin Klingenberg Themen an, die die angesprochene Altersgruppe eigentlich zum Wegrennen findet. Durch das Setting entsteht eine gewisse Wohlfühlatmosphäre, die öffnet und aushalten lässt. Elchtage ist ein sehr schöner Jugendroman, den ich gern weiterempfehle.