ruhige und einfühlsame Geschichte

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_favola_ Avatar

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Nach den Sommerferien versteht Johann die Welt nicht mehr. Noch im letzten Schuljahr hat sie mit ihre Freundin Sandra jede freie Minute in der selber gebauten und eingerichteten Hütte im Wald verbracht, nun nun lässt diese Johanna links liegen und gibt sich nur noch mit den aufgebrezelten Mädchenclique ab.
Doch Johanna ist nicht bereit, sich für die Girlies zu verbiegen. Da geht sie lieber alleine in den Wald. So geniesst sie die Ruhe und findet, dass es auch Vorzüge hat, dass sie die Hütte nun alleine für sich hat.
Eines Tagen wird sie von zwei Elchkühen überrascht. Die beiden lassen sich sogar mit Popcorn anlocken und streicheln. Ob man wohl auf einem Elch reiten kann?

Bei ihrer Recherche in der Bibliothek lernt sie eine Tierschützerin kennen. Doch auch wenn Johanna Tiere sehr am Herzen liege und sie Vegetarierin ist, kann sie mit der radikalen und dominanten Art nicht viel anfangen.

Und dann ist da noch Sixten... Er ist total unkompliziert und sympathisch. Doch wirklich schlau wird Johanna nicht aus ihm. Er ist etwa in ihrem Alter, aber sie hat ihn noch nie in der Schule gesehen und auch wenn sie sich gut verstehen, geht er ihren Fragen immer etwas aus dem Weg.
Als dann die Saison der Elchjagd beginnt, bangt Johanna um ihre Elche, denn die beiden sind plötzlich verschwunden. Für sie ist sofort klar, dass sie ihre tierischen Freunde suchen muss...

Ob sich Elche zähmen lassen, weiss ich nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sie bis zu einem gewissen Grad zutraulich werden, wenn man geduldig und einfühlsam ist. Und genau so ist auch die Geschichte selber... ruhig, einfühlsam, einfach schön.
Mir hat das Setting mit der selber gezimmerten Hütte im Wald ausgesprochen gut gefallen. Dazu punktet Malin Klingenberg mit einer tollen Protagonistin, die sich selber treu bleibt und sich nicht für andere verbiegt - weder für ihre ehemals beste Freundin noch für eine aktive Tierschützerin, die ihr imponiert. Und so ist "Elchtage" eine feinfühlige Geschichte über das Erwachsenwerden, über Veränderungen und sich selber treu bleiben, über Freundschaft und die erste Liebe.

Ich finde es toll, wie die Liebe zur Natur und auch die Thematik Tier- und Umweltschutz in die Geschichte eingeflochten wurde. So bekommen wir nicht nur einen einfühlsamen und interessanten Jugendroman geboten sondern werden auch noch zum Nachdenken angeregt.

Nur am Ende hätte ich gerne noch etwas mehr Informationen gehabt. Da ging mir alles ein bisschen zu schnell.

Fazit:
"Elchtage" von Malin Klingenberg ist eine ruhige und einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden, über Veränderungen und sich selber treu bleiben, über Freundschaft und die erste Liebe ... und natürlich über Elche...