Schauplatz 1986 und dennoch topaktuell

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waterlilly Avatar

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Rainbow Rowells vielgelobter Bestseller „Eleanor & Park“ erscheint nun auch in der deutschen Übersetzung. Aufgrund der vielen positiven Stimmen war ich auf diese Leseprobe sehr gespannt, obwohl mich der Klappentext nicht wirklich ansprach, da ich befürchtete, dass mein Alter die Zielgruppe für diesen Roman bereits überschritten hat.

Doch auch trotz eventueller Vorurteile konnte ich mich nicht dagegen wehren, von Rainbow Rowells lebhaftem Schreibstil sofort in den Bann gezogen zu werden.
In kurzen Kapiteln führt sie ihre beiden Protagonisten ein und wechselt so in jedem Kapitel die Perspektive.

Der erste Tag an einer neuen Schule gestaltet sich für Eleanor schon auf der Busfahrt schwierig. Ihre körperliche Unförmigkeit gepaart mit einem extravaganten Kleidungsstil bieten viel Angriffsfläche für Spott und Hohn, die leider auch nicht lange auf sich warten lassen. Der einzige freie Sitzplatz ist neben dem Asiaten Park, der sie so gut wie möglich ignoriert.
Auch zu Hause hat das 15-jährige Mädchen es alles andere als leicht. Der gewalttätige Vater dominiert das Familienleben und die Schuhschachtel große Wohnung bietet nur wenig Rückzugsmöglichkeiten.

Park dagegen stammt aus einem geborgenen Umfeld. Dennoch ist er ein Außenseiter, der befürchtet, durch seine neue Sitznachbarin weiterem Spott ausgeliefert zu sein.

„Eleanor & Park“ spielt im Jahr 1986 und greift dennoch Themen auf, die bis heute nichts an ihrer Brisanz verloren haben.

Mobbing und Schikanen an Schulen sowie häusliche Gewalt sind leider weiter verbreitet als man denkt. In diesen Situationen kristallisiert sich oft heraus, dass die vermeintlichen schwachen Opfer tatsächlich starke Charaktere sind, die jede Hürde bestmöglich meistern.

Auch Eleanor und Park wirken auf mich wie zwei Menschen, die ihren Platz im Leben finden werden. Wie, dass würde ich gerne herausfinden, in dem ich das Buch weiter lese.