Dauert, bis man reinkommt...

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ninoreads Avatar

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Lange habe ich mich vor dem Hype verwehrt, den die Romane um mythologische Gestalten in den letzten Jahren ausgelöst haben. Mit diesem Buch wollte ich mich endlich einer Welt widmen, zu der ich doch eher wenig bis gar nichts weiß.

Das kann Vor- und Nachteile haben, aber bevor ich überhaupt in die Leseprobe starten konnte, musste ich schon mit einer kleiner Google-Sitzung starten, da ich die Zusammenhänge der drei Protagonistinnen verstehen wollte.

Die Autorin kann natürlich überhaupt nichts über die Umständlichkeit der Namen und von Fantasy-Romanen sollte ich das eigentlich gewöhnt sein. Aber anders als bei Fantasy Namen wird hier ja mit der bereits bestehenden Mythologie gearbeitet, die mir ohne Vorwissen leider etwas schwerer zugänglich ist. Aber egal, sei es drum. Ich habe mich endlich an die Leseprobe gemacht und muss gleich sagen, dass ich es toll finde, dass wir direkt in die allwissende Leser*innenposition gesteckt werden. Durch die Ich-Form wirkt das Geschriebene direkt zugänglich. Das hat mich überrascht. Leider kann ich nicht wirklich einschätzen, wie alt Elektra gerade ist und das macht es mir ein wenig schwer, den Verlauf der Zeit einschätzen zu können und wie weit der Prolog nach der Geschichte spielt, die wir über Klytämnestra und Kassandra erfahren.

Bisher finde ich Klytämnestra am interessantesten, vielleicht weil wir auch am meisten über sie erfahren. Wie entwickelt sich die Schwester der schönsten Gestalt Helena weiter? Wie findet sie sich mit dem Umstand zurecht, dass sie ihrem eigenen Schwager versprochen wird? Ist sie wirklich glücklich mit der Entscheidung? Wie wird die Entscheidung getroffen, die erstgeborene Tochter für einen Krieg zu opfern? Durfte Klytämnestra da überhaupt mitreden oder traf Agamemnon die Entscheidung allein? Wie geht Klytämnestra mit ihrer Trauer um? Liebt sie Agamemnon noch, bzw. hat sie ihn je geliebt?

Kassandra und Elektra sind ja eher noch im Wagen, auch wenn wir schon etwas über sie lesen durften. Aus dem Klappentext wird ja deutlich, dass Kassandra die wahrsagende Fähigkeiten von ihrer Mutter erben wird. Ich bin gespannt, wie sie diese entdecken wird und ob wir diese Entdeckung mitlesen werden dürfen oder ob es direkt nach der Leseprobe einen Zeitsprung geben wird und wir quasi in der Zeit des Prologs landen.

Aber das schlimmste am Ende der Leseprobe: Was passiert mit Kassandras Bruder Paris???? Hat er was mit dem Krieg zu tun? Wird Kassandra rausfinden, dass es ihn gibt oder weiß sie es aufgrund ihrer Fähigkeiten vielleicht schon?

Ich weiß echt nicht so recht, was ich von der Leseprobe halten soll, weil, wie zu merken ist, ich doch recht viele Fragen habe, die mich dazu bringen würden, das Buch zu lesen, aber mir die Namen und die Geschichten wahrscheinlich zu schwerfällig sind, um das Buch einfach mal so nebenbei zu lesen. Gleichzeitig will ich diesem Buch ja auch eine Chance geben und mir ein unvoreingenommenes Bild machen, für welches die Leseprobe jetzt aber leider noch zu kurz war.

Ich bin gespannt wie die Autorin die drei mythologischen Charaktere in eine Geschichte einbindet, die starke Frauencharaktere schafft und auch eine Metapher für die heutige Zeit sein kann.

Würde mich also sehr freuen mich dem Gesamtwerk zu widmen und zu schauen, wo mich die Geschichte von Elektra so hintreibt.